1.01e Kurfürstliches Palais in Trier an der Mosel
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1.01e Kurfürstliches Palais in Trier an der Mosel

Das Kurfürstliche Palais erwuchs aus der Römischen Palastaula. Diese kam bereits 902 als Königsgut durch Schenkung an den Erzbischof von Trier. Residenz wurde sie jedoch erst 1198 unter Erzbischof Johann I. (1190 bis 1212). Die Apsis wurde zu einem Wehrturm ausgebaut, der auch die Bezeichnung "Heidenturm" führte. Von den mittelalterlichen Um- bzw. Einbauten ist aber nichts mehr vorhanden.

Das heutige Renaissanceschloß wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts unter den Kurfürst Lothar von Metternich (1599 bis 1623) und Philipp von Soetern (1623 bis 1652) an die Palastaula unter Abriß deren Ost- und Südwand angebaut. Letzterer ließ den Ostflügel fertigstellen, errichtete den Süd- und den Westflügel und begann mit dem Bau des Niederschlosses an der Nordseite. Vollendet wurde das Schloß erst um 1660 unter Kurfürst Karl Kaspar von der Leyen (1652 bis 1676). Nach einer längeren Vakanz, während der die Kurfürsten von Trier meist auf der Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz residierten, widmete erst Philipp von Walderdorff (1756 bis 1768) sich wieder dem Schloß. In seinem Auftrag ersetzte Johannes Seiz, Hofbaumeister aus Trier, den Südflügel durch einen Rokokobau. Ihm zur Seite stand der geniale Bildhauer Ferdinand Tietz.

Die französischen Revolutionstruppen setzten der geistlich-weltlichen Macht der Erzbischöfe und Kurfürsten von Trier ein Ende. Das Kurfürstliche Palais wurde geplündert und Teile der Innenausstattung zerstört. Das Palais wurde zunächst zu einem Lazarett und später zu einer Kaserne umfunktioniert, als das es auch bis 1930 genutzt wurde. Bei dem Umbau der Palastaula zur evangelischen Kirche Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Westflügel und ein Teil des Südflügels abgebrochen. Schwere Schäden fügten die Bomberangriffe im Zweiten Weltkrieg dem Kurfürstlichen Palais zu. Das Niederschloß wurde dabei völlig zerstört. Nach dem Wiederaufbau zog 1956 die Bezirksregierung in das Gebäude ein. Der sogenannte Rote Turm, ein Teil des Niederschlosses wurde in den Jahren 1967 und 1968 wiederhergestellt.

Das Kurfürstliche Palais war ursprünglich eine Doppelanlage, bestehend aus dem Hochschloß im Süden und dem Niederschloß im Norden. Die Gebäude umschlossen einen quadratischen Hof. Von dem Renaissanceschloß aus dem 17. Jahrhundert sind der Ostflügel und ein Teil des Nordflügels des Hochschlosses sowie der Rote Turm und das Petrusportal des Niederschlosses erhalten. Sehenswert ist aber vor allem der Mitte des 18. Jahrhunderts entstandene und Mitte des 19. Jahrhunderts verkürzte dreigeschossige Südflügel. Blickfang vom Palastgarten her ist der fünfachsige Mittelrisalit. Er enthält im Erdgeschoß die dreischiffige Durchfahrt und darüber den früher durch beide Obergeschosse gehenden Festsaal. Vor dem Erdgeschoß springt ein von Doppelsäulen getragener Balkon vor. Die Puttengruppen sind allegorische Darstellungen der vier Jahreszeiten. Im Rundgiebel treiben Ceres, Pomona und Apollo ihr ovidisches Spiel. Der Risalit an der Hofseite ist in derselben Weise gegliedert. Im Giebel erkennt man das von Löwen gehaltene Wappen des Erbauers Philipp von Walderdorff.

Im Innern des Südflügels ist mit Ausnahme des Treppenhauses nichts mehr aus der Bauzeit erhalten. Leider hat es in seiner Raumwirkung durch die Tieferlegung der Decke und die Zumauerung der Fenster in der Nordwand viel eingebüßt. Dank seines einzigartigen bildhauerischen Schmucks gehört es aber zu den besten Leistungen dieser Art in Deutschland. Die Treppenläufe, Wangen und Brüstungen zeigen eine reiche Formphantasie. Auf die Decke wurde 1976 ein Puttenhimmel gemalt. Zur Besichtigung ist das Treppenhaus nur bei gelegentlichen Veranstaltungenn freigegeben.

An der Nordwestecke des früheren Niederschlosses steht der sogenannte Rote Turm. Er ist mit der Apsis der Römischen Palastaula verbunden. 1647 wurde er als Kanzlei- und Archivgebäude errichtet, um 1830 um ein Geschoß erhöht und nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und 1968 als Glockenturm der Konstantinbasilika wiederhergestellt. Heute beherbergt er das Hochbauamt. Das Sockelgeschoß ist mit Halbsäulen und Fensterüberdachungen ausgestattet. Bekrönt wird der Rote Turm von einer geschweiften Laternenhaube. 

Palastgarten

Der Palastgarten, von den Trierern Palasgarten genannt, erstreckt sich südlich des Kurfürstlichen Palais bis zu den Kaiserthermen. Die Grenze nach Osten bilden Teile der mittelalterlichen Stadtmauer mit dem ehemaligen Stadttor Kastilport. Angelegt wurde er um 1930 anstelle eines Exerzierplatzes, endgültig verwirklicht 1981.

Der bezaubernde Park verbindet steinerne Vergangenheit mit blühender Gegenwart. Seine Zierde sind Nachbildungen barocker Gartenplastiken von Ferdinand Tietz und seinen Schülern. Die Originale befinden sich im Städtischen Museum im Simeonstift bzw. in der Orangerie des Parks "Nells Ländchen". Ein Teil des Parks entspricht dem Stil griechisch-römischer Gartenanlagen. Der barocke Gartenteil wird durch Hainbuchenwände begrenzt. Der Spazierweg führt an zahlreichen Bogenöffnungen vorbei. Ruhebänke laden immer wieder zu Rast und Muße ein. Das Herrengärtchen, das von hohen Hecken umgeben ist, bietet mit seinen allegorischen Darstellungen der sinnlichen Wahrnehmung in den Ecken etwas zum Nachdenken und zum Schmunzeln. Östlich davon befindet sich das Rheinische Landesmuseum Trier. An den geometrischen Garten schließt sich ein landschaftlich angelegter Gartenteil mit großer Liegewiese und einer fünfstrahligen Fontäne an.
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