2.11b Ruine Grevenburg bei Traben-Trarbach an der Mosel Burgruine Burg Starkenburg | Festung Mont Royal | Traben-Trarbach Vauban Bilder Rhein Pläne französische belagert Gräfinburg Hunsrück Mittelmosel Befestigung Trabach Spinola Geschichte Besatzung Wehranlage Schloss Beilstein

2.11b Grevenburg bei Traben-Trarbach

Die Grevenburg liegt steil über dem Ort Traben-Trarbach und beherrscht den Moselbogen. Sie breitet sich bei einer größten Ausdehnung von ca. 54 Metern Länge und ca. 21 Metern Breite auf einer Fläche von rund 700 Quadratmetern aus.

Zur Geschichte

Die Anlage wurde erst um 1350 von Graf Johann III. von Sponheim gleichzeitig mit der Stadtbefestigung von Traben-Trarbach als Residenz erbaut. Irrtümlicherweise wurde sie auch als Gräfinburg bezeichnet. Diese Bezeichnung hatte die irrige, volkstümliche Annahme zur Folge, die Grevenburg sei eine Gründung der Gräfin Loretta, der Mutter Johann III. Urkundlich erstmals erwähnt wurde die Burg im Jahre 1357. Zwei Jahre später stiftete Johann III. einen Altar on der Burgkapelle der Burg. Die Stiftung wurde 1360 von erzbischöflicher Seite bestätigt.

1437 gelangte die Grevenburg an das Haus Pfalz-Simmern und 1560 an Pfalz-Zweibrücken. Die Burg wurde oft bekämpft. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie mehrfach von verschiedenen Parteien erobert. Markgraf Spinola besetzte mit seinen spanischen Truppen bei seinem Zug gegen Friedrich V. von der Pfalz nach einer kurzen Beschießung 1620 als erster die Burg. Zwölf Jahre später bemächtigte sich der schwedische General Horn der Anlage.

Nach längerer Friedenszeit wurde die Grevenburg 1680 durch Ludwig XIV. erobert. Dieser  ließ sie in Zusammenhang mit der neuen Befestigung Mont Royal durch seinen Baumeister Sebastien Vauban stark befestigen. Neu angelegt wurden unterhalb der Burg statt eines mittelalterlichen Halbturms ein starker Rundturm, der sogenannte "Pastetenturm", oberhalb der Burg ein weiterer Rundturm, die sogenannte "Laterne", und im Bering mehrgeschossige Kasematten. Infolge des Friedensvertrages von Rijswijk gelangte 1697 die Grevenburg wieder in deutsche Hände.

Im Spanischen Erbfolgekrieg griffen die Franzosen erneut an und zwangen die deutsche Besatzung nach tapferer Verteidigung im November 1702 zur Übergabe der Grevenburg. Durch die kriegerischen Auseinandersetzungen wurde sie schwer in Mitleidenschaft gezogen. Gut zwei Jahre später erst gelang es dem hessischen Erbprinz Friedrich, die französische Besatzung nach wiederholter Beschießung und dem Tod ihres Kommandanten de la Barre zu vertreiben. In der Folgezeit sah die Burg nacheinander hessische, preußische, sächsische und holländische Besatzer.

Als die Grevenburg 1713 nach dem Friedensschluß von Utrecht unter kurtrierische Verwaltung kam, wurde sie im größeren Umfang ausgebaut. 1734 wurde sie im Polnischen Erbfolgekrieg noch einmal von französischen Truppen belagert und tagelang bombardiert, bis der kurtrierische Kommandant Oberstleutnant Freiherr von Hohenfeld kapitulierte und mit seiner Besatzung den Rückzug antrat. 1735 wurde die Grevenburg schließlich von den Franzosen komplett gesprengt. Seitdem ist sie eine Ruine. Sie ist heute im Besitz der Stadt Traben-Trarbach.

Die Anlage

Die Grevenburg bestand aus einer Hauptburg und einem zum Hunsrück gelegenen kleinen Vorwerk, die durch einen 40 m breiten, tief in den Fels gehauenen Graben getrennt waren. Der trapezförmige Hof gliederte sich in einen fast quadratischen oberen und einen dreieckigen unteren Teil. Umschlossen war er von einem Torbau und einer verstärkten Mauer an der Südostseite, dem Zeughaus, dem Hauptgebäude und dem Kommandantenhaus an der zur Mosel gelegenen Nordseite und den Kasernen an der Südwestseite. In der Mitte des Hofes befindet sich ein tiefer Brunnen.

Der turmartige, viergeschossige Palas, zu dem auch die Burgkapelle gehörte, wurde von runden Ecktürmen flankiert. Der Haupteingang zwischen zwei Pfeilern befand sich an der Südseite. An der östlichen Hofseite führte ein Treppenturm zum zweiten Geschoß. Eine weitere massive Wendeltreppe war in dem südöstlichen Eckturm. Die beiden östlichen Ecktürme stehen noch in einer Höhe von 6 bzw. 8 Metern. Vom Palasbau ist noch ein größeres Mauerstück an der Südostecke erhalten.

Mit dem Hauptgebäude war das zweigeschossige Zeughaus mit den Magazinen durch unterirdische Gänge verbunden. Es erhob sich über vier tonnengewölbten Kellerräumen. Vom Zeughaus steht noch die Mittelmauer. Beiderseits sind Ansätze der Gewölbe erkennbar.

Von der neben dem unteren Hofteil gelegenen Kommandantenwohnung ist nach ihrer Zerstörung von 1734 noch die Westmauer in einer Höhe von neun Metern mit drei flachbogigen Fenstern, einem Kamin und einem erkerartigen Vorbau erhalten. Das Mauerwerk wurde 1903 erhöht und präsentiert sich als eindrucksvolle, großformatige Ruinenarchitektur. Übriggeblieben sind auch noch Reste von dem "Pastetenturm" und der "Laterne" sowie einiger Schanzen und Kasematten.
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Burg Grevenburg steht einerseits als Beispiel für eine Wehranlage, die auch schon der Benutzung von Feuerwaffen Rechnung trug, andererseits für eine Wohnanlage, die den Zwecken einer fürstlichen Haushaltung entsprach. Pläne und Bilder der Burg sind im Mittelmosel-Museum Traben-Trarbach zu sehen.

Die Ruine Grevenburg kann ständig besichtigt werden. Die Besichtigung ist kostenlos. Von der Burg aus kann man auch einen wunderschönen Blick ins Moseltal genießen. Der Burggarten lädt zu einem gemütlichen Spaziergang ein. Stärkung für den Leib gibt es in der Burggaststätte. In Traben-Trarbach ist in der Ortsmitte der Weg zur Grevenburg ausgeschildert. Sie kann auch mit em Pkw angefahren werden.

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