2.28 Nehren an der Mosel Römische Grabmäler Campingplatz Ediger-Eller Kirche Trier Hochkessel Senheim Wandbemalung Brücke Zell Moselbrücke |
2.28 Nehren an der MoselDer kleine Weinort und Ferienort Nehren mit knapp über 100 Einwohnern liegt am linken Moselufer im Cochemer Krampen, ca. 62 km nordöstlich von Bernkastel-Kues und ca. 21 km südlich von Cochem. Verwaltungsmäßig gehört er zur Verbandsgemeinde Cochem-Land im Landkreis Cochem-Zell. Die Mosel legt von Nehren bis zu ihrer Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz eine Strecke von 69 km zurück. Die Rebstöcke der Nehrener Weinlage "Römerberg" wachsen auf einer Anbaufläche von 31 Hektar. Sie gehören zur Großlage "Grafschaft", zu der auch die Weinlagen der Moselorte Bullay, Alf, St. Aldegund, Neef, Bremm und Ediger-Eller gehören. Neben dem Weinbau ist auch der Obstanbau ein wichtiger Erwerbszweig der Gemeinde. Nehren wurde bereits bereits 634 als römische Siedlung "Villa Nogeria" in einer Urkunde genannt. Trotz dieser frühen Erwähnung ist der Ort vermutlich jünger als viele umliegende Orte, die häufig auf keltische Siedlungen zurückgehen. Von der frühgeschichtlichen Vergangenheit des Ortes erzählen die beiden wiederaufgebauten römischen Grabkammern, die weithin sichtbar hoch über dem Ort in den Weinbergen liegen, die etwas weiter oben von einem Waldgebiet abgelöst werden. Von hier aus hat man eine schöne Aussicht auf das Moseltal und das gegenüberliegende Naturschutzgebiet Taubengrün, über dem sich der "Hochkessel" mit 421 m. ü. M. als höchster Berg der Umgebung erhebt. Auf dem "Hochkessel" stehen noch Reste einer ehemaligen keltischen Fliehburg. Wenig moselaufwärts befindet sich das Naturschutzgebiet Laach, eine alte Flußaue. An der Straße nach Ediger-Eller ist der staufische Wohnturm von 1237 der Herren von Lehmen erhalten. Der dazugehörige Ort ist untergegangen. Ein hübscher Anziehungspunkt im Ort ist die kleine, St. Agatha geweihte Kirche. Römische Grabmäler In den Jahren 1973 und 1974 wurden über den erhaltenen Grundmauern der römischen Grabmäler zwei Schutztempel nach römischem Vorbild errichtet. Unter jeder Vorhalle befindet sich eine tonnengewölbte Gruft. Das Gewölbe der linken Kammer ist noch original erhalten. Hier sind auch die Reste einer antiken Wandbemalung noch deutlich erkennbar. Diese Wandmalereien zählen zu den besterhaltenen nördlich der Alpen. Die römischen Grabmäler gehörten zu einem Gutshof oberhalb der Ortslage, der auch eine Kelteranlage betrieb. Die hier Begrabenen müssen wohl einen besonderen Bezug zu der Schönheit der hiesigen Landschaft gehabt haben, daß es ihr Wunsch war, an dieser Stelle ihre letzte Ruhestätte zu finden. Katholische Kirche St. Agatha Bereits im Jahre 1220 wurde in Nehren eine Kirche mit einem winzigen Pfarrbezirk erwähnt. Mit der hl. Agatha hatte sie eine seltene Patronin. Nach der Besetzung des Rheinlandes durch französische Truppen 1794 trat der letzte Pfarrer von Nehren ab und das Gotteshaus kam als Filialkirche zur Pfarrei Ediger. Das mit dem Amt des Pfarrers verbundene Vermögen der Kirche (Wittum), das zum Unterhalt des Amtsinhabers diente, wurde versteigert. Das heutige Gotteshaus ist ein Bau, der zwei Stilepochen repräsentiert. Der rechteckige Chor stammt von einer romanischen Kirche. Er tritt seitlich hervor. Das spätgotische Langhaus dürfte der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts angehören. Der wahscheinlich gleichzeitig erbaute viergeschossige Turm wurde in die Südwestecke des kreuzgewölbten Schiffes einbezogen. Der Chor erhielt 1897 eine Flachdecke. 1551 wurde die Westempore errichtet. In das Innere der Kirche gelangt man durch das rundbogige Portal an der Südseite des Turms. Der Hochaltar aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ist ein Tabernakelaltar aus Holz. mit seitlichen Podesten. Geschmückt ist er mit den Figuren der Heiligen Apollonia und Johannes dem Evangelisten. Erst später hinzugekommen ist die 1,20 Meter hohe Figur der hl. Agatha. Die Mensa des Hochaltars ist wie die Mensen der Seitenaltäre romanisch. Letztere sind aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Erwähnenswert sind von der Ausstattung auch der spätgotische Taufstein aus dem 16. Jahrhundert, die Kanzel aus dem 17. Jahrhundert sowie ein Vesperbild aus dem 18. Jahrhundert. Ein etwa 1,50 m hoher Sockel vor der nördlichen Triumphbogenleibung scheint den Rest eines Sakramentshäuschens darzustellen. Tourismusangebote Bei Nehren bestehen mehrere örtliche Wanderwege, die durch Weinberge und Wälder führen. Von Senheim aus werden auch geführte Wanderungen angeboten. Die Route verläuft über Senhals und vorbei an den römischen Grabmälern bei Nehren nach Ediger-Eller. Für Fahrradausflüge und Radwanderungen ist besonders der Moselradweg
empfehlenswert. Von Nehren aus führt er flußaufwärts nach Ediger-Eller, Bremm und St.
Aldegund, flußabwärts zunächst bis nach Senhals.
Will man seinen Weg auf der linken Uferseite fortsetzen, so muß man ab Senhals über die Bundesstraße 49 weiterfahren.
Ratsamer ist es, über die Brücke von Senhals
nach Senheim zu wechseln und flußabwärts die
Richtung nach Mesenich, Briedern und Beilstein
einzuschlagen.
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In Nehren gibt es einen ausgedehnten Campingplatz, der landschaftlich
reizvoll auf einer grünen Halbinsel angelegt ist. Er verfügt unter anderem über eine
Anlegestelle für eigene Boote, einen Aufenthaltsraum und einen Kinderspielplatz.
Selbstverständlich können auch Angler hier ihrem Hobby nachgehen. Winzerfeste / Weinfeste : Die Veranstaltungshöhepunkte im Nehrener Jahreskalender sind das Winzerfest und Heimatfest am dritten Wochenende im August und das Straßenweinfest am vierten Wochenende im September.
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