2.02 Graach an der Mosel Graacher Schanzen Weinlagen Wappen Axt Weingut Himmelreich Matthias Gebrüder Henn Weinbau Ernst Zeltingen Kirche Wolf Weinberg Moseltal alte Bernkastel Traben-Trarbach Moseltouren 

2.02 Graach

Etwa 2 km flußabwärts von Bernkastel-Kues grüßt auf der rechten Moselseite der rund 800 Einwohner zählende alte Weinbauort Graach mit seinen schönen Fachwerkhäusern, Winzerhäusern, einer spätgotischen Kirche und ehemaligen Klosterhöfen. Die Entfernung nach Cochem beträgt ca. 81 km. Verwaltungsmäßig gehört der Ort zur Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Die Mosel legt von Graach bis zu ihrer Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz eine Strecke von 127 km zurück.

Einen schönen Rundblick übers Moseltal kann man vom Neubauviertel Graacher Schäferei auf den Weinbergshöhen genießen. Etwas weiter oberhalb befinden sich die sogenannten Graacher Schanzen aus napoleonischer Zeit. Sie wurden zunächst von der preußischen Armee nach dem Abzug der französischen Revolutionstruppen im Jahre 1794 auf dem Bergrücken über Graach angelegt und 1795/96 nach erneutem erfolgreichen Angriff von den Franzosen übernommen und ausgebaut.

Die Umgebung von Graach war bereits von den Römern besiedelt. Unweit des Ortes entdeckte man Reste eines annähernd quadratischen Gebäudes von etwa 6 m Seitenlänge. Tonfragmente unter den Funden lassen vermuten, daß es sich bei dem Bau um ein Heiligtum handelte. So entdeckte man beispielsweise weibliche Gottheiten, Muttergöttinnen, Frauenbüsten und Kinderbüsten. Südlich des Tempels wurden ebenfalls Mauerreste freigelegt, bei denen sich Terrakotta-Fragmente, Reste eines Spiegels, Bronzefibeln, Messer und Pfeilspitzen befanden. Besondere Beachtung verdient dabei ein Pferdekopf aus Sandstein, der möglicherweise zu einer Jupiter-Gigantenreitergruppe gehörte. Sollte der Josephshof, ein uraltes Weingut der Abtei St. Martin von Trier, schon im 6. Jahrhundert bestanden haben und damit direkt aus einem römischen Weingut hervorgegangen sein, so bestünde in Graach eine rund 2000jährige kontinuierliche Siedlungstradition und Weinbautradition. Historisch belegt ist diese Vermutung jedoch nicht. Erstmals Erwähnung fand der Hof und damit der Ort im Jahre 975. 

Graach wird auch der Ort der "frommen Weinlagen" genannt wegen der ungewöhnlichen Anhäufung kirchlicher Lagenamen. Die Graacher Weinlagen heißen "Himmelreich", "Domprobst", "Abtsberg" und "Josephshöfer". Sie gehören zur Großlage Münzlay, zu der auch die Weinlagen von Wehlen, Zeltingen-Rachtig und teilweise von Bernkastel-Kues gehören.

Besucher von Graach werden am Ortseingang von einer Figur des hl. Petrus begrüßt, der von einem Holzpodest den Spruch "In Graach liegt seit uralter Zeit, Anno 975, der Schlüssel zur ewigen Seligkeit" verkündet. 

Pfarrkirche St. Andreas

Die erste, bereits 1121 erwähnte Kirche in Graach war eine Filiale der Pfarrei Bernkastel. Sie wurde um 1600 durch einen spätgotischen Neubau ersetzt. Dieser wurde 1905 unter Abbruch des alten Chores nach Osten erweitert. Seit 1802 ist Graach eine selbständige Pfarrei.

Die heutige Gotteshaus ist eine querhausartige, dreischiffige Stufenhalle mit einem schmalen, nach Osten gerichteten Chorhaus. Der Westturm wird von zwei seitenschiffartigen Kapellen flankiert. Die Glockenstube ist mit vier zweiteiligen Maßwerkfenstern versehen. Das Obergeschoß des Turmes zieren Kleeblattbögen. Das Innere der Kirche betritt man durch ein hölzernes Pilasterportal mit geschnitzter Renaissancetür. Über der Tür befindet sich eine Figur des hl. Nepomuk. 

Die Ausstattung ist einfach, überwiegend in neugotischem Stil. Die Kreuzigungsgruppe über dem Hochaltar mit lebensgroßen Figuren stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der ehemalige Hochaltar befindet sich in Gutenthal im Hunsrück. Beachtenswert ist auch das Taufbecken aus rosa Marmor in Kelchform auf achteckigem Fuß. Zu den wertvollsten Gegenständen des Kirchenschatzes gehören eine vergoldete Monstranz in Strahlenform und ein schöner Kelch mit Emailbildern (beide Anfang 18. Jahrhundert).

Vor der Kirche steht ein etwa zweieinhalb Meter hohes Steinkreuz mit einem Vesperbild von 1648.

Matheiserhof

Die Abtei St. Matthias in Trier erwarb erst im 18. Jahrhundert größere Besitztümer in Graach. Der Matheiserhof wurde 1723 unter dem damaligen Abt Wilhelm Henn (1700 bis 1727) um einen zur Mosel hin offenen Hofraum erbaut. Das Wappen seiner Familie ist über dem Rundbogenportal am Ostflügel zu sehen. Es zeigt drei Hennen in der oberen und drei Eicheln in der unteren Hälfte, die von Ornamenten umrahmt sind. Die drei Hennen symbolisieren die drei Gebrüder Henn, die zu gleicher Zeit die bedeutendsten Klöster in Trier leiteten. Die drei Eicheln sind wohl ein Hinweis auf ihre bewaldete Heimat in der Eifel und den Holzhandel ihres Vaters. Bekrönt ist das Wappen mit Mitra, Stab und Axt. Am Westflügel befindet sich eine ähnliche Türumrahmung wie am Ostflügel mit einer Figur des hl. Matthias. In der Mitte der Moselfassade erkennt man in einer Muschelnische eine Imperatorstatue. Darüber befindet sich ein sechsseitiger Dachreiter mit Laternenhaube. An Stelle des ursprünglich dritten Flügels steht heute das katholische Pfarrhaus.
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Landkarte Mosel: Moseltouren - Mosellauf von Trier entlang Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach, Cochem bis Koblenz am Rhein.
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Moseltouren
Ein Internet-Reiseführer

1 Von Trier an der Mosel nach Bernkastel-Kues
Mittelmosel

2 Von Bernkastel-Kues an der Mosel nach Cochem
Mittelmosel

2.01 Bernkastel-Kues

2.01a Burgruine Landshut

2.02 Graach

2.03 Bernkastel-Kues-Wehlen

2.04 Zeltingen-Rachtig

2.05 Ürzig

2.06 Erden

2.07 Lösnich

2.08 Kinheim-Kindel

2.09 Kröv

2.10 Traben-Trarbach-Wolf

2.11 Traben-Trarbach

2.11a Festung Mont Royal

2.11b Grevenburg

2.11c Starkenburg

2.12 Enkirch

2.13 Burg

2.14 Reil

2.14a Kloster Springiersbach

2.15 Pünderich

2.16 Briedel

2.17 Zell

2.17a Kurfürstliches Schloss

2.18 Zell-Kaimt

2.18a Kloster Marienburg

2.19 Zell-Merl

2.20 Bullay

2.21 Alf

2.22 Burg Arras

2.23 Bad Bertrich

2.24 St. Aldegund

2.25 Neef

2.26 Bremm

2.26a Klosteruine Stuben

2.27 Ediger-Eller

2.28 Nehren

2.29 Senheim

2.30 Senheim-Senhals

2.31 Mesenich

2.32 Briedern

2.33 Ellenz-Poltersdorf

2.34 Beilstein

2.34a Burgruine Beilstein

2.35 Bruttig-Fankel

2.36 Ernst

2.37 Valwig

2.38 Cochem-Sehl

2.39 Cochem-Cond

3 Von Cochem an der Mosel nach Koblenz am Rhein
Untermosel

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Burgen, Festungen und Burgruinen an der Mosel.

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In den Räumen des Mattheiserhofs ist ein Museum mit einer Sammlung zur Ortsgeschichte von Graach, zu Weinbau und Landwirtschaft und einer Dokumentation des Graacher Vereinslebens untergebracht. Das Museum kann nach Voranmeldung besichtigt werden.

Josephshof

Der Josephshof, ein uraltes Weingut, wurde erstmals 975 erwähnt. Als Besitz der Abtei St. Martin von Trier wurde er seit 1174 als Martinshof bezeichnet. Der heutige langgestreckte, zweigeschossige Bau stammt aus dem Jahre 1712. Er wurde über älteren Gewölbekellern errichtet. Das gleiche Wappen, das den Mattheiserhof ziert, das Wappen der Familie Henn mit den drei Hennen und den drei Eicheln, ist auch am Josephshof angebracht. Heute gilt der Josephshof als Muster-Weingut. 
An den Hof schließt sich eine dreiseitig geschlossene Kapelle an. Das Mittelbild des Hochaltars zeigt die kniende Stifterfigur, die von gedrehten Säulen mit Weinlaubschmuck und durchbrochenen Flügeln eingerahmt wird. Beachtung verdienen auch drei Glasgemälde. Im ersten sind ein Mönch und ein Junker, begleitet von zwei Putten, zu sehen. Im zweiten ist im Mittelfeld die Himmelskönigin dargestellt. Zu erkennen sind auch die Heiligen Gertrud und Christophorus. Das dritte zeigt unter anderem einen Abt und Johannes den Täufer.

Tourismusangebote

Schöne Weinbergswege und Waldwege laden von Graach aus zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Vier örtliche Wanderwege mit einer Gesamtlänge von etwa 10 km sind markiert.

Fahrradfahrer können bequem durch das reizvolle Moseltal fahren. Der Mosel-Fahrradweg führt von Graach flussaufwärts in Richtung Bernkastel-Kues, flussabwärts in Richtung Zeltingen-Rachtig.

Zu den weiteren Freizeitangeboten in Graach gehören Wassersport, Wasserski und Kegeln. Bademöglichkeit besteht in den Schwimmbädern (Hallen- und Freibad) des benachbarten Bernkastel-Kues. Hier findet man auch Gelegenheit zum Angeln und Tennisspielen.

Infos zur Moselschiffahrt:
www.gruppentickets.de www.ausflugsdampfer.de www.partyschiff.biz www.bordparty.biz

Weinfest / Winzerfeste : Zu den Hauptveranstaltungen des Ortes gehören die beiden Weinfeste, die Tage der offenen Weinkeller an Pfingsten und die Weinkirmes am dritten Wochenende im September.

2 Von Bernkastel-Kues an der Mosel nach Cochem Mittelmosel

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Stand: Dienstag, 21. Februar 2023
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