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2.04 Zeltingen-RachtigZeltingen-Rachtig mit rund 2500 Einwohnern ist ein bekannter Weinort und staatlich anerkannter Erholungsort. Die Doppelgemeinde gehört zur Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Beide Ortsteile, die inzwischen durch Neubauerweiterungen fast zusammengewachsen sind, liegen rechtsseitig der Mosel an der Innenseite einer großen Flussschleife, ca. 5 km nordwestlich von Bernkastel-Kues und ca. 78 km südwestlich von Cochem. Aufgrund der geographischen Gegebenheit zieht sich Zeltingen langgestreckt am Ufer entlang, während Rachtig sich auf flacherem Gelände ausbreiten kann. Die Mosel legt von Zeltingen-Rachtig bis zu ihrer Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz eine Strecke von 122 km zurück. Oberhalb von Zeltingen-Rachtig erstrecken sich große Rebflächen. Die Zeltinger und Rachtiger Weinlagen der Gemeinde tragen Namen wie "Sonnenuhr", "Himmelreich", "Schloßberg" und "Deutschherrenberg". Sie gehören zur Großlage Münzlay, zu der auch die Weinlagen der Moselorte Graach und Wehlen sowie teilweise von Bernkastel-Kues gehören. Die Weinberge auf der gegenüberliegenden Seite zwischen den Orten Wehlen und Ürzig sind von Zeltingen-Rachtig aus über eine Moselbrücke zu erreichen. Die 1929 errichtete Brücke stellt zugleich eine wichtige Verbindung zur B 53 auf der linken Moselseite wie auch zu der in die Eifel führenden B 50 dar. Kurz vor Zeltingen-Rachtig zwingt eine Staustufe die Binnenschifffahrt zu einem kurzen Aufenthalt. Das Ortsbild von Zeltingen wird geprägt durch gut erhaltene Fachwerkhäuser im Zentrum und herrschaftliche Bauten des 18. bis 20. Jahrhundert an der Moselfront mit ihren schönen Anlagen. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören unter anderem die Stephanuskirche und das ehemalige kurkölnische Amtsgebäude. In Rachtig beeindrucken vor allem die Marienkirche und der Deutschherrenhof. Anziehungspunkte sind außerhalb des Ortes in den Weinbergen auch die Ruine der ehemaligen Zeltinger Rosenburg und die größte und vollständigste Sonnenuhr an der Mosel. Zur Geschichte Wahrscheinlich waren sowohl Zeltingen als auch Rachtig keltische Gründungen. Dafür sprechen zumindest die Ortsnamen. Die geringen Funde aus frühgeschichtlicher Zeit geben dagegen nur wenig Aufschluß. Interessanter dürfte dagegen die Entdeckung eines Mammutzahnes aus der Zeit des Diluviums auf Rachtiger Gebiet sein. Beide Ortsteile nahmen seit der frühen Zugehörigkeit zum Kurfürstentum und Erzstift Köln die gleiche politische Entwicklung. Begründer der kölnischen Herrschaft innerhalb eines Gebietes unterschiedlichster Landesherren soll nach unsicherer Überlieferung Erzbischof Kunibert (623 bis 663) gewesen sein, der einer Legende zufolge aus Zeltingen-Rachtig stammte. Wirklich faßbar wird die örtliche Geschichte ab dem 11. und 12. Jahrhundert mit den ersten urkundlichen Erwähnungen von Rachtig (1067) und Zeltingen (1116) im Zusammenhang mit den Schenkungen an das vom Kölner Erzbischof gegründete Stift St. Georg in Köln (Rachtig) und an die Abtei Gladbach (Zeltingen). Der Rachtiger Moselzoll wurde 1085 der Abtei Deutz übertragen. Bereits vor 1200 wurde Rachtig selbständige Pfarrei. Die Pfarrkirche auf einer Anhöhe oberhalb des Ortes war eine Eigenkirche des Klosters Gladbach. Rachtig war als Pfarrei lange Zeit der bedeutendere der beiden Orte, deren Geschichte vom 13. bis zum 16. Jahrhundert durch ständige Verpfändungen geprägt war. Große Besitztümer gingen dabei an den Deutschen Orden, der in Rachtig auch einen Hof unterhielt. Im Dreißigjährigen Krieg waren Zeltingen und Rachtig Einquartierungen, Plünderungen und Zerstörungen ausgesetzt. Schlimmer noch wirkte sich eine verheerende Pestepidemie aus, die die Bevölkerungszahl stark dezimierte. Verschont blieb Zeltingen-Rachtig auch nicht von den Angriffen Ludwigs XIV. Das 18. Jahrhundert brachte hingegen eine Zeit relativer Ruhe, bis 1794 französische Revolutionstruppen in Zeltingen und Rachtig einmarschierten. Unter der folgenden französischen Herrschaft wurden beide Orte dem Saar-Département mit der Hauptstadt Trier zugeordnet. Der Ort Zeltingen wurde zur Bürgermeisterei erhoben. Dies war die Grundlage dafür, daß fortan Zeltingen die führende Rolle gegenüber Rachtig übernahm. Die Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts bedeutete nicht nur die Auflösung der kirchlichen und klösterlichen Besitzungen sondern auch das Ende des kurkölnischen Amtes und der Herrschaft des Deutschen Ordens. St.-Stephanus-Kirche (Zeltingen) Selbständige Pfarrei wurde Zeltingen erst 1803. Die Stephanuskirche
wurde jedoch schon früher gegründet. Der älteste Bestandteil des schön gelegenen
Gotteshauses ist die Sakristei. Sie wurde 1640 erbaut und weist mit ihrem spitzbogigen
Fenster mit Kleeblattbogenblende und Rosetten noch spätgotische Schmuckelemente auf. Aus
dem 17. Jahrhundert dürfte auch der rippengewölbte Chor stammen. Möglicherweise handelt
es sich dabei um den Umbau eines älteren Chors, der bereits 1471 im Zusammenhang mit
einem Antoniusaltar erwähnt wurde. 1720 wurde ein vorher enges Langhaus durch das heutige
ersetzt. Es wird von einer Holzdecke überspannt. Der viergeschossige Westturm wurde erst
1739 angegliedert. Ein Rokokoportal im Turm führt in das Innere des Kirchenraums. Über
dem Portal befindet sich eine Nischenfigur des hl. Stephanus.
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Die Ausstattung stammt überwiegend aus dem 17. Jahrhundert. Der
prächtige Hochaltar aus Stein ist auf das Jahr 1627 datiert. Er zeigt im Mittelrelief das
Martyrium des Stephanus. Das Hauptbild wird, durch Säulen getrennt, von den Figuren der
Heiligen Petrus und Paulus flankiert. Auf den Säulen sind zwei weibliche Heiligenfiguren
zu erkennen. Über dem Hauptbild sieht man ein schönes Vesperbild. Am südlichen Chorbogen steht der bereits erwähnte Antoniusaltar. Das Mittelfeld zeigt den knienden Einsiedler bei einer Vision. Die Seitenfiguren stellen die Heiligen Jakobus und Sebastian dar. Das Kreuzigungsrelief über dem Hauptbild ist von verschiedenen Heiligenfiguren umgeben. Nach oben abgeschlossen wird der Altar von einer Statue des hl. Matthäus. Der figurenreiche Marienaltar an der Nordseite zeigt fünf Reliefsszenen aus Alabaster. In der Predella sind von links nach rechts Verkündigung, Anbetung der Drei Könige und Heimsuchung zu sehen. Die oberen Reliefs stellen die Beschneidung und die Darbringung im Tempel dar. Das Mittelfeld hat die Himmelfahrt Mariens zum Thema. Im Feld darüber erkennt man die Krönung Mariens. Den oberen Abschluß bildet eine Figur des Erzengels Michael. Beachtung verdienen auch das Sakramentshäuschen, das Chorgestühl, die Kanzel, eine lebensgroße Bischofsfigur sowie die Fenstern des Langhauses mit hübschen Wappenscheiben, darunter das Wappen der Familie Henn mit drei Hennen und drei Eicheln, dem man auch am Mattheiserhof und Josephshof in Graach begegnet. Katholischer Pfarrhof/ehemaliges kurkölnisches Amtshaus (Zeltingen) Das heutige katholische Pfarrhaus in Zeltingen diente ursprünglich als kurkölnisches Amtshaus. Das zweigeschossige Barockgebäude mit hohem Walmdach wurde 1658 erbaut. Dieses Datum ist in dem Wappen über dem hofseitigen Hauptportal nachzulesen. 1712 wurde es vor allem im Innern grundlegend erneuert. Aus dieser Zeit stammen auch die beiden rundbogigen Hofeinfahrten sowie die rechteckigen Fenster mit den Haussteingewänden. Die eine ist jedoch zugemauert und nur durch eine Tür zu durchschreiten. Pfarrkirche St. Mara Immaculata (Rachtig) Bereits seit dem 12. Jahrhundert stand bis ins 18. Jahrhundert in den Weinbergen oberhalb von Rachtig ein Gotteshaus, das den vier umliegenden Dörfern als Pfarrkirche diente. Von seiner Bauart ist wenig überliefert. Heute befindet sich an ihrer Stelle eine offene Kapelle mit steinernem Altartisch. Neben der etwas abgelegenen Pfarrkirche existierte Ende des 17. Jahrhunderts eine Kapelle im Ort, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch den Neubau einer Pfarrkirche ersetzt wurde. Sie wurde 1725 nach fünfjähriger Bauzeit fertiggestellt und 1736 eingeweiht. Als dieses Gotteshaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu baufällig wurde, wurden Chor und Schiff abgerissen. 1906 errichtete der Dombaumeister aus Trier Julius Wirtz unter Beibehaltung des alten Westturms die heutige neuromanische Kirche. Sie ist der Gottesmutter geweiht. Blickfang der Marienkirche ist der aus dem 18. Jahrhundert erhaltene, viergeschossige Westturm. Das oberste Geschoß wird an allen vier Seiten durch rundbogige Schallöffnungen durchbrochen. Bekrönt wird der Turm von einem steilen achtseitigen Schieferhelm. Besonders qualitätsvoll ist das Hauptportal im Turm, über der in einer Muschelnische eine Steinfigur der Immaculata zu erkennen ist. Ein Teil der Ausstattung wurde von der Vorgängerkirche übernommen, darunter die schöne hölzerne Westempore mit Orgelgehäuse von 1739, die Chorbank, die Kanzel, Heiligenfiguren und verschiedene Ölgemälde. Der Hochaltar stammt aus der Erbauungszeit der Kirche. Der frühere barocke Aufsatz wurde 1913 in den Aachener Raum verkauft. Deutschordenshof (Rachtig) Die Rachtiger Besitztümer des Deutschen Ordens gehen auf eine Schenkung des Besitzes der Abtei Gladbach durch Graf Heinrich von Sayn und seine Gemahlin Mechthild im Jahre 1247 zurück. Nur sieben Jahre später wurde bereits ein Deutschherrenhof erwähnt. Das im Laufe der Jahrhunderte baufällig gewordene Anwesen wurde 1737/1738 barock verändert und um einen freistehenden Ostflügel erweitert. Der Nordflügel wurde 1945 zerstört. 1809 nach der Säkularisation ging der Hof in Privatbesitz über. Der stattliche und malerische Herrenhof ist eines der besten und typischsten Beispiele spätgotischen Pofanbaus im Moselland.Von der ehemals vierflügeligen Anlage sind noch drei Flügel erhalten. Nach mehrfacher Renovierung wird der Hof heute von einem Hotelbetrieb genutzt. Tourismusangebote Der Erholungsort Zeltingen-Rachtig bietet eine ganze Palette an Freizeitangeboten. Wer die Landschaft in der näheren Umgebung erkunden und genießen will, findet mehrere markierte Wanderwege mit einer Gesamtlänge von etwa 40 km vor. Zum Angebot gehören unter anderem die die etwa eineinhalbstündige Wanderung zum Traben-Trarbacher Stadtteil Wolf mit seiner ehemaligen Klosterruine auf dem Gockelsberg, die etwa zweistündige Wanderung nach Traben-Trarbach oder die etwa dreistündige Rundwanderung über den Aussichtspunkt Greinkopf auf der anderen Moselseite und den Ort Siebenborn bei Maring-Noviand bis zurück nach Zeltingen. Unterwegs bieten Schutzhütten immer wieder Gelegenheit zum Rasten und gemütlichen Verweilen. Eine informative Wanderung ermöglicht der Weinlehrpfad. Beste Vorraussetzungen für Radfahrer bietet der Mosel-Fahrradweg. Er führt von Zeltingen-Rachtig aus flussaufwärts nach Graach und Bernkastel-Kues, flussabwärts nach Erden, Lösnich, Kinheim-Kindel und Traben-Trarbach. Im Ort gibt es einen Fahrradverleih. Zu den weiteren Möglichkeiten aktiver Freizeitgestaltung gehören unter anderem Angeln, Tennis, Freischach, Wassersport auf der Mosel inklusive Campingmöglichkeit, Sportschießen, ein Trimmpfad und Minigolf. Badefreuden sind allerdings nur in einem Hallenbad in einem Hotel möglich. Für die jungen Gäste stehen mehrere Kinderspielplätze bereit. Besichtigungen von Weinkellereien, Weinproben und organisierte Ausflugsfahrten ergänzen das Freizeitangebot. In Zeltingen-Rachtig gibt es auch ein Weinhotel. Ein Weingut in Zeltingen-Rachtig bietet nach Terminabsprache Weinseminare für Gruppen an. Ein Weinseminar unterscheidet sich von der gewöhnlichen Weinprobe in seiner Ausführlichkeit. Beim Weinseminar werden nicht nur verschiedene Weinsorten gekostet, man erhält auch Hintergrundinformationen über Themenbereiche wie Weintypen, deutschen und ausländischen Wein, Weinbau in der Geschichte, Weinanbaugebiete, Weinherstellung, Weinlagerung, Weinhandel, Weinversand, Weinjahrgänge, Weinetiketten usw. Darüber hinaus kann man auch die Kunst erlernen, einen Wein nach bestimmten Kriterien in seiner Qualität zu beurteilen. Voraussetzung hierfür ist das richtige Betrachten und Schmecken der Weine, das unter fachkundiger Anleitung eingeübt wird. Zwischen Bernkastel-Kues und Cochem bestehen während der Saison immer wieder Möglichkeiten, eine kurze Schiffahrt oder längere Schiffsreisen zu unternehmen. Zwischen Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach verkehren täglich gleich mehrere Schiffe zu unterschiedlichen Abfahrtszeiten vom Vormittag bis zum späten Nachmittag. Von Traben-Trarbach aus hat man dann je nach Wochentag gegen 14.30 Uhr Anschluss mit einem Kabinenschiff nach Cochem. Anschlussmöglichkeiten bestehen von Anfang Mai bis Ende Juni dienstags, mittwochs, donnerstags und samstags, im Juli und August täglich außer montags und freitags (unverbindliche Angaben). Genaue Zeitangaben sind dem Fahrplan vor Ort zu entnehmen. Infos zur Moselschiffahrt: Schiffsanlegestellen der Moselschifffahrt bzw. Schleusen zwischen Bernkastel-Kues und Cochem: Bernkastel-Kues | Schleuse Zeltingen-Rachtig | Zeltingen-Rachtig | Ürzig | Kröv | Traben-Trarbach | Schleuse Enkirch | Enkirch | Reil | Pünderich | Briedel | Zell | Bullay | Alf | Schleuse St. Aldegund | Ediger-Eller | Senheim | Mesenich | Briedern | Beilstein | Schleuse Bruttig-Fankel | Bruttig-Fankel | Ernst | Cochem. Weinfest / Winzerfeste : Zu den Hauptveranstaltungen im Jahreskalender der Gemeinde gehören Weinfeste wie die Tage der offenen Weinkeller an Pfingsten in Zeltingen und am zweiten Maiwochenende in Rachtig, die Zeltinger Weinkirmes am ersten Wochenende nach dem 3. August, die Rachtiger Weinkirmes am zweiten Juliwochenende, das Zeltinger Weinstraßenfest und das Rachtiger Weinstraßenfest am letzten Wochenende im August. Zeltingen-Rachtig bietet also gleich mehrere Termine für ein feucht-fröhliches Weinwochenende. Ein besonderer kultureller Genuss sind die Operettenfestspiele. Zu diesem Anlaß wird jedes Jahr im Sommer eine große Freilichtbühne auf dem Marktplatz aufgebaut. Zur Aufführung kommt die von den Einheimischen selbst geschriebene Operette "Das Zeltinger Himmelreich".
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