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2.26a Klosterruine Stuben bei Bremm an der Mosel

Die Klosterruine Stuben liegt inmitten von Feldern auf einer Halbinsel der großen Bremmer Moselschleife. Der Name Stuben leitet sich von dem Wort "stupa" ab, was im frühen Mittelalter soviel wie "kleines Haus" bedeutete. Bezeichnet war damit wohl das erste Klostergebäude. 

Zur Geschichte

Das adelige Augustinerinnen-Kloster Stuben wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhundert von der Abtei Kloster Springiersbach gegründet. Grundlage hierfür war eine Schenkung des adeligen Grundbesitzers Egelolf. Er vermachte der Abtei seine Besitzungen gegenüber von Bremm, zu denen Weingärten, eine Kapelle und ein Burghaus gehörten. Letzteres diente als Klostergebäude. Egelolf entsprach damit dem Wunsch seiner Tochter Gisela, ein Ordensleben führen zu dürfen. Sie wurde auch die erste Äbtissin im Kloster Stuben. Die Stiftung wurde 1137 durch den Trierer Erzbischof Albero von Montreuil (Erzbischof 19. April 1131, † 18. Januar 1152) bestätigt. Im gleichen Jahr ließ Abt Richard II. vom Kloster Springiersbach die Klosterkirche bauen. Geweiht war das Kloster dem hl. Nikolaus. Die Schwestern lebten nach der Regel des hl. Augustinus. Sie trugen ein weißes Kleid mit großem weißen Kragen, einen schwarzen Mantel, einen schwarzen Schleier und einen Rosenkranz am Gürtel. Erzbischof Albero schenkte 1140 dem Kloster die Kirche zu Neef. 1184 kam der Hof Lösnich hinzu. Weitere Schenkungen machten die Erzbischöfe Hillin von Fallemaigne (Januar 1152, † 23. Oktober 1169), Arnold I. (1169, † 25. Mai 1183) und Johann I. (1190, † 15. Juli 1212).

1208 erhielt das Kloster Stuben eine wertvolle Reliquie, das Siegeskreuz (Doppelkreuz) der byzantinischen Kaiser. Das Meisterwerk aus der Mitte des 10. Jahrhunderts wurde von Ritter Heinrich von Ulmen in der Eifel während des vierten Kreuzzuges aus der Hagia Sophia in Konstantinopel erbeutet. Die Reliquie wurde in einer besonderen Kapelle aufbewahrt und verehrt, für deren Neubau Erzbischof von Trier Heinrich von Vinstingen (Kurfürst August 1260, † 26. April 1286) im Jahre 1275 ein Ablaßprivileg erteilte. Das Doppelkreuz war von nun an das Symbol des Klosters und ist noch heute als Abbildung auf den Grenzsteinen ehemaliger Stubener Besitzungen zu sehen.

1352 wurde wegen anhaltender Mißernten und der schwieriger werdenden finanziellen Situation des Klosters die Anzahl der Nonnen durch den Erzbischof von Trier Balduin von Luxemburg (* 1285, Kurfürst 7. Dezember 1307, † 21. Januar 1354) herabgesetzt.
Erzbischof von Trier Richard von Greiffenklau (Kurfürst 14. Mai 1511, † 13. März 1531) lockerte 1530 erstmals die strengen Fastenregeln und Kleiderregeln.

1685 mußte die Klosterkirche wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Sie wurde durch einen spätgotischen Neubau ersetzt. Die Ruine dieses Gotteshauses ist das bis heute einzig erhaltene Gebäude. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lockerten sich die Sitten des klösterlichen Lebens immer mehr. Die Folge war, daß der Kurfürst von Trier Clemens Wenzeslaus von Sachsen (Kurfürst 10. Februar 1768, abgedankt 25. April 1802) im Jahr 1789 Stuben in ein weltliches Damenstift umwandelte. Dieses wurde unter die Verwaltung eines geistlichen Rates als Kommissar gestellt.

Nach dem Einmarsch französischer Revolutionstruppen 1794 wurde das Stift aufgehoben. Die Klostergüter wurden eingezogen und versteigert. Die direkt beim Kloster gelegenen Gärten, Wiesen und Äcker wurden verpachtet. Unter preußischer Verwaltung wurde das frühere Kloster in eine staatliche Domäne umgewandelt, die 1820 versteigert wurde. Die kirchlichen Einrichtungen wurden auf Kirchen der Umgebung verteilt; die auf Abbruch verkauften Gebäude waren dem Untergang geweiht. Alle brauchbaren Hausteine wurden im 19. Jahrhundert sorgfältig herausgebrochen und die Gefahr des Einsturzes von Teilen der Kirchenruine rückte näher.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden an den Fensterbänken und Fensterstürzen sowie an den Ausbruchstellen und an der Mauerkrone mehrfach Sicherungsarbeiten durchgeführt. Erhaltenswert erschien die Ruine weniger aufgrund ihres architektonischen Wertes als vielmehr wegen der geschichtlichen Bedeutung des Klosters. Das Gelände des Klosters Stuben ist heute im Besitz der Gemeinde Bremm, die Ruine der Kirche im Besitz Bremmer Familien. Es ist geplant, die Klosterruine neben touristischen Führungen auch für Open-Air-Veranstaltungen zu nutzen.

Die Anlage

Die Kirchenruine ist ein langgestreckter, nach Osten gerichteter Bau, von dem die Außenmauern bis auf die Westwand erhalten sind. Sie weist zusammen mit dem dreiseitig schließenden Chor eine Länge von 45 Metern und eine Breite von über 10 Metern auf. Die Längsseiten sind jeweils mit 9 spitzbogigen Fenstern, der Chor mit drei ebensolchen Fenstern versehen. In der Westwand, die mit einem Flügel des Klosters verbunden war, darf ein großes Rundfenster angenommen werden.
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2.11c Starkenburg

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2.14 Reil

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2.26a Klosteruine Stuben

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Im Innern sind noch die Nischen erkennbar, in denen sich die Beichtstühle befanden. In der Südwand folgt die Kreuzgangstür. Die Existenz des Kreuzgangs ist durch die Löcher der Deckenbalken und Dachsparren nachweisbar. An der Nordseite nahm eine Empore drei Achsen ein. Unter ihr befand sich eine Gruft, wie drei verschieden gestaltete Türen und Lüftungsöffnungen zeigen. Die flachen Wandpilaster, die hohen Profilkonsolen im Chor und die Pilasterstreifen über der Empore geben Aufschluß darüber, daß die Kirche kreuzgewölbt war.

Von der ehemaligen Ausstattung kam ein Muttergottes-Altar in die Pfarrkirche St. Hilarius zu Ediger-Eller. Der sechsseitige Stuhl einer Holzkanzel fand als Kanzel in der Schloßkapelle der Familie von Liebig in Kobern-Gondorf Verwendung. Zu den weiteren Ausstattungsstücken gehörten unter anderem ein Steinaltar aus dem 17. Jahrhundert mit einer Darstellung der Krönung Mariens, eine seltene schmiedeeiserne Kanzel von 1663, die 1874 in die Burgkapelle der Reichsburg Cochem kam, eine Bildsäule des hl. Nikolaus, die schon erwähnten Beichtstühle sowie Kruzifixe, Leuchter, Monstranzen und andere sakrale Gegenstände.

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