3.23 Kobern-Gondorf an der Mosel
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3.23 Kobern-Gondorf an der
Mosel Der traditionsreiche Weinort Kobern-Gondorf mit etwa 3000 Einwohnern liegt an einer sehr engen Stelle auf der linken Seite des Moseltals zwischen steil emporragenden Weinbergen. Er ist ca. 38 Kilometer von Cochem und ca. 9 km von Koblenz entfernt. Die Mosel legt von Kobern-Gondorf bis zu ihrer Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz eine Strecke von 18 km zurück. Oberhalb des Ortes reifen die Weintrauben der Koberner und Gondorfer Weinlagen mit den Namen "Schloßberg", "Uhlen", "Fahrberg", "Fuchshöhle", "Gäns", "Kehrberg" und "Weißenberg". Sie gehören zur Großlage "Weinhex", zu der auch die Weinlagen der Moselorte Burgen | Brodenbach | Löf | Alken | Kattenes | Oberfell Lehmen | Niederfell | Kobern-Gondorf | Dieblich | Winningen Koblenz-Lay und Koblenz-Güls gehören. Verwaltungsmäßig gehört Kobern-Gondorf zum Kreis Mayen-Koblenz. Die
Gemeinde ist seit 1970 Verwaltungssitz der damals gegründeten Verbandsgemeinde
Untermosel. Sie wurde aus Teilen von drei zu dieser Zeit noch bestehenden Kreisen
(Koblenz, St. Goar, Mayen) und vier Verbandsgemeinden (Winningen,
Brodenbach,
Münstermaifeld, Polch) gebildet. Sie reicht entlang der Mosel von der Stadtgrenze Koblenz
bis zur Kreisgrenze von Cochem-Zell. Zu dem Zusammenschluß gehören 15 Gemeinden.
Bahnstationen an der Moselstrecke sind: Koblenz Hbf | Koblenz-Moselweiß | Güls (Kr Koblenz) | Winningen (Mosel) | Kobern-Gondorf | Lehmen | Kattenes | Löf | Hatzenport | Moselkern | Müden (Mosel) | Treis-Karden | Pommern (Mosel) | Klotten | Cochem (Mosel) | Ediger-Eller | Neef | Bullay (DB) | Bengel | Ürzig (DB) | Wittlich Hbf | Salmrohr | Sehlem (Kr Wittlich) | Hetzerath | Föhren | Schweich (DB) | Quint | Ehrang Ort | Ehrang | Trier/Mäusheckerweg | Pfalzel | Trier Hbf Einst, so erzählt man sich, lebte auf dem Berg über Gondorf einsam und zurückgezogen ein Fremder. Man munkelte, daß er sehr reich sei, sagte ihm allerlei schlechte Dinge nach und hing ihm manch ungeklärtes Verbrechen an. Der Müller im Tal verbreitete das Gerede, der Fremde sei mondsüchtig. Als er ihn tatsächlich in einer Vollmondnacht auf der Höhe im Freien erblickte, wollte er die Gelegenheit nutzen und sich im Hof des Fremden einmal umsehen. Doch dort angekommen, sah er sich vor verschlossener Tür. Heimlich schlich er sich an den Fremden heran, der auf einem Felsen stand und die Arme zum Himmel ausbreitete, entriß ihm die Schlüssel und stürzte ihn den Felsen hinab. In einem Zimmer entdeckte er eine Schatztruhe. Sein Entschluß war gefaßt. Der Inhalt sollte ihm gehören. Zu spät bemerkte er, daß er mit seiner Fackel unvorsichtig gewesen war und die Wohnung in Brand gesteckt hatte. Schwerverletzt wachte er nach längerer Zeit, umgeben von Dorfbewohnern, auf. Reumütig gestand er seine Tat und ließ dem von ihm Ermordeten ein Kreuz aufstellen. Drei Tage später erlag der Müller seinen Brandverletzungen. Kobern Zur Geschichte Daß der Ortsteil Kobern eine lange Geschichte aufzuweisen hat, belegen die unzähligen Funde aus vergangener Zeit, wie z. B. Fundamente, Gräber und Töpfereien. Zeugnis einer vorgeschichtlichen Besiedlung und damit eines der ältesten Siedlungszeugnisse der Moselregion überhaupt ist der sogenannte Goloring oberhalb von Kobern. Es handelt sich dabei um einen Ringgraben von rund 200 Metern Durchmesser. Angelegt wurde er in der Hallstattzeit (12 000 bis 600 v. Chr.). Höchstwahrscheinlich handelt es sich dabei nicht um eine Wehranlage, sondern um ein Heiligtum. Funde aus keltischer Zeit sind ein weiterer Beleg für die Siedlungskontinuität auf Koberner Gebiet. Nach den Kelten kamen die Römer. Sie legten aus strategischen Gründen an der ehemaligen Römerstraße ein Kastell an. Dieses Kastell soll zeitweise der Feldherr Germanicus, dessen Sohn Caligula später Kaiser wurde, samt Familie bewohnt haben. Um die Anlage entwickelte sich eine größere römische Siedlung bzw. ein zusammenhängender Gebäudeblock mit Kelleranlagen und Badeanlagen. Die römischen Töpferwerkstätten in Kobern dienten vor allem der Herstellung von Trinkgefäßen aus Ton. Sie existierten von der Mitte des 1. Jahrhunderts bis mindestens zur Mitte des 3. Jahrhunderts und hatten einen weiten Export. Die Moselweinkeramik war besonders in Köln stark vertreten. Köln war auch ein Großbezieher von Moselwein. Im 4. Jahrhundert wirkte der hl. Lubentius, ein Schüler des hl. Maximin, in Kobern und betreute hier eine frühchristliche Gemeinde. Seine Gebeine wurden später hier aufbewahrt und verehrt, bevor sie im 8. Jahrhundert nach Dietkirchen an der Lahn überführt wurden. Von noch größerer Bedeutung für den Ort war der angebliche Schädel des Apostels Matthias, den Heinrich II. von Isenburg-Kobern 1221von den Kreuzzügen mitgebracht hatte. Für diese Reliquie wurde oberhalb von Kobern die Matthiaskapelle erbaut. Weitere stumme Zeugen aus mittelalterlichen Zeiten sind die Ruinen der an die St.-Matthias-Kapelle angrenzenden Oberburg und der etwas unterhalb liegenden Niederburg. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Kobern zusammen mit dem ganzen Herrschaftsbereich Isenburg-Kobern kurtrierisch. Von der in der Folgezeit errichteten Stadtbefestigung mit Toren und Mauern sind nur noch wenige Reste erhalten.
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2 Von Bernkastel-Kues an
der Mosel nach Cochem 3 Von Cochem an der Mosel nach Koblenz am Rhein 3.01a Stadtrundgang durch Cochem 3.02a Burgruine Winneburg bei Cochem 3.02b Kapuzinerkloster bei Cochem 3.23 Kobern-Gondorf 3.30c Alte Moselbrücke Deutschherrenhaus Alte Burg 3.30h Kurfürstliches Schloss Theater 3.30i Herz-Jesu-Kirche Christuskirche 3.30j Rheinmuseum Dikasterialgebäude Burgen, Festungen und Burgruinen an der Mosel . |
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Oberburg Die Entstehung der Oberburg liegt im Dunkeln. Eine erste Erwähnung der Herren von Kobern stammt aus dem Jahre 1126. Mit der Einheiratung Gerlachs III. von Isenburg in das Geschlecht begründete dieser die neue Linie Isenburg-Kobern. Im Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung zwischen Gerlach III. und dem Trierer Erzbischof wurde 1195 eine Altenburg genannt. Damit ist die Oberburg in Abgrenzung zur Niederburg (Neuerburg) gemeint, die Gerlach III. wegen des Rechtsstreits errichten ließ. Heute ist die Oberburg eine Ruine. Wann die Anlage zerstört wurde, ist historisch nicht genau gesichert. Man nimmt jedoch an, daß sie bei den Kriegszügen Ludwigs XIV. 1689 wie viele andere Burgen an der Mosel niedergerissen wurde. Teile der stark verfallenen Ringmauer mit Resten des Wehrgangs begrenzen noch heute die ovale Plattform, auf der die Oberburg erbaut wurde. Teilweise stammen die Mauerreste noch aus romanischer Zeit. Zur Talseite ist ein Halsgraben vorgelagert. An der Nordseite sind Ansätze früherer Gebäude zu erkennen. Gut erhalten ist noch der quadratische Bergfried aus dem 12. Jahrhundert. Erdgeschoß und Obergeschoß sind gewölbt. Im Mauerwerk führt ein Treppenlauf zum zweiten Obergeschoß. In der Südwand des ersten Obergeschosses sind Türöffnungen erkennbar. Die Öffnungen darüber sind neueren Datums. 1936 setzte man dem Bergfried zum Schutz der Gewölbe ein Zeltdach auf. Wegen der exponierten Lage der Matthiaskapelle neben dem Bergfried wurde 1989 an einer im Mittelalter schon bebauten Stelle ein Wärterhaus errichtet und der Bergfried gastronomisch ausgebaut. Matthiaskapelle Die Matthiaskapelle wurde in der Zeit zwischen 1220 und 1230 erbaut. Sie gehört zu den rätselhaftesten und zugleich reizvollsten Werken spätstaufischer Baukunst des Mosel-Rhein-Gebietes. Vor ihr befand sich bereits an gleicher Stelle ein Bau, von dem die Apsis übernommen wurde. Bis zum 14. Jahrhundert beherbergte sie das angebliche Haupt des Apostels Matthias. Diese wertvolle Reliquie zog natürlich auch Pilger an. So war die Michaelskapelle von Anfang an nicht nur eine Burgkapelle, sondern auch eine Wallfahrtsstätte. Die Theorie, daß Heinrich II. von Isenburg-Kobern die Reliquie in Unterägypten entwendet und dann nach Kobern mitgebracht haben soll, steht im Widerspruch zur gleichzeitigen Verehrung des Matthiasgrabes in der Kirche St. Matthias in Trier, das im 4. Jahrhundert von der hl. Helena als vollständige Reliquie dorthin gebracht worden sein soll. Möglicherweise stellte der Bau der Matthiaskapelle daher eine Protestaktion der Herren von Kobern gegen den Trierer Erzbischof dar. Umgekehrt wäre es aber auch denkbar, daß der Erzbischof selbst den Bau der Kapelle und die Reliquienverehrung befürwortete, um die Aposteltradition in seinem Bistum zu festigen. 1354 ging das Haupt des Apostels in den Besitz des Erzbistums Trier über und gelangte Anfang des 15. Jahrhunderts in den Domschatz. Mit dem Verlust dieser Reliquie ließ auch die religiöse Bedeutung der Matthiaskapelle nach. Erwähnt wurde die Matthiaskapelle erstmals 1359 in einer Schenkungsurkunde. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden nach entstandenen Schäden größere Renovierungsarbeiten durchgeführt. Besonders bemerkenswert ist die künstlerische Gestalt der spätromanischen Matthiaskapelle. In ihrer Form ist sie deutlich vom Orient beeinflußt und steht in einer Reihe mit Kirchen in Spanien oder Portugal, die alle auf das Vorbild der Jerusalemer Grabeskirche zurückgehen. Zu den besonderen Merkmalen der Kapelle gehören der zentrale, polygonale Chor und der turmartige Baukörper, der über einem regelmäßigen Sechseck errichtet ist. An der Kapelle entfalten sich jedoch nicht nur fremde, sondern auch heimische Elemente der Spätromantik. Am Außenbau dominieren Lisenen und Bogenfriese. Im Innern ist die Dekoration des Sechsecks im Gegensatz zum sparsam verzierten Chor sehr phantasievoll. Die komplizierte Abfolge von Hohlkehlen und Wülsten bewirkt ein interessantes Lichtspiel und Schattenspiel. Die Kuppel wird von einem Kranz gewirbelter Säulen auf Knospenkapitellen getragen. Die Fenster sind wunderschön umrahmt von Kleeblattbogenarkaden. Insgesamt vermittelt die baldachinartige Form des Innenraums und der plastische Schmuck das Gefühl, als befinde man sich in einem wertvollen Gehäuse bzw. in einem Reliquienschrein. Insofern entspricht die Matthiaskapelle in ihrer Architektur der Funktion einer Reliquienkapelle. Zu erreichen sind Oberburg und Kapelle über einen steilen Fußweg vom Marktplatz aus. Belohnt wird man für diesen doch recht anstrengenden Marsch mit dem wunderschönen Ausblick auf das Moseltal und dem gegenüberliegenden Moselort Dieblich. Niederburg Die Niederburg (Neuerburg) von Kobern ließ Gerlach III. von Isenburg-Kobern im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit um die Oberburg (Altenburg) gegen den Willen des Erzbischofs von Trier errichten. Dennoch wurde er nach 1195 gezwungen, beide Burgen dem Erzbistum zu übertragen und als Lehensgut zu nehmen. Im 16. Jahrhundert wurde die Niederburg umgebaut und kann nun nach ihrer Zerstörung im Jahre 1689 als malerische Ruine besichtigt werden. Sie befindet sich auf der unteren Spitze des Berggrates zwischen Moseltal und Mühlbachtal, unterhalb der Oberburg. Auf der Nordseite war die Burg durch einen Halsgraben und auf westlicher Seite durch eine Zwingeranlage gesichert. Teilweise sind noch Umfassungsmauern von ehemaligen Gebäuden zu erkennen. An der Mühlbachseite ist der spätgotische Palas bis in Höhe von zwei Geschossen mit Segmentbodenfenstern erhalten. Der Palas wurde in den Jahren 1976 bis 1978 restauriert. Inmitten der Anlage erhebt sich der dreigeschossige Bergfried aus dem späten 12. Jahrhundert. Das oberste Geschoß schließt mit einem Tonnengwölbe ab. Erhalten sind noch die hochgelegene Einstiegstür und die Abortanlage mit Fallschacht. Der ebenerdige Eingang wurde nachträglich gebrochen. Südlich neben dem Bergfried befindet sich der Brunnen. Zu erreichen ist die Niederburg und die Kapelle über einen steilen Fußweg vom Marktplatz aus. Belohnt wird man für diesen doch recht anstrengenden Marsch mit dem wunderschönen Ausblick auf das Moseltal und dem gegenüberliegenden Moselort Dieblich. Kirche St. Lubentius Der Kirchenpatron Lubentius gehörte mit dem hl. Kastor und dem hl. Potentinus zu den ersten christlichen Missionaren. Schon im 4. Jahrhundert gründete er in Kobern und in Koblenz Gemeinden. 1142 wurde erstmals eine Pfarrkirche in Kobern erwähnt. Sie war vermutlich eine dreischiffige Basilika mit halbrunder Apsis. Das Patronatsrecht wurde 1533 dem Stift St. Kastor in Koblenz übertragen. 1704 wurden Emporen in das Gotteshaus eingebaut. Anfang des 19. Jahrhunderts war die alte Pfarrkirche baufällig geworden und man entschied sich für einen Neubau an anderer Stelle. Als Baumaterial wurden die Steine der alten Kirche verwendet. Die heutige St-Lubentius-Kirche wurde in den Jahren 1825 bis 1827 im neuromanischen Stil erbaut. Sie präsentiert sich als flachgedeckter Saalbau mit quadratischem Chor. Die Außengliederung des Langhauses wird bestimmt durch sich abwechselnde breite und schmale Rundbogenblenden. Die Chorwand wird von Kleeblattbogenblenden durchbrochen. Der auf dem Berggrat unter der Niederburg isoliert stehende, romanische Glockenturm stammt aus der Zeit um 1150 und zählt damit zu den ältesten Kirchengebäudeteilen der Region. Das Glockengeschoß ist auf jeder Seite mit einer gekuppelten Rundbogenöffnung versehen. Die Öffnungen der Untergeschosse bilden der Eingang, ein Fenster und mehrere Schlitzfenster. Auf zwei Seiten des Pyramidendaches treten geschieferte Erker hervor. In dem Gotteshaus sind mehrere Kunstwerke zu bewundern. Die ältesten sind eine Pieta von 1420, eine Michaelsfigur und ein Glasfenster mit der Darstellung des hl. Nikolaus aus der Zeit um 1400. Beachtung verdienen auch die zwei Ölgemälde von 1836 mit Darstellungen der Muttergottes und des hl. Lubentius, die die beiden Seitenaltäre schmücken, sowie die Kanzel, der Taufstein und das Gestühl. Darüber hinaus besitzt die Lubentiuskirchen einen reichen Kirchenschatz, zu dem schmuckvolle Kelche aus dem 15. und 18. Jahrhundert, eine Sonnenmonstranz von 1731und das silberne Armreliquiar des hl. Lubentius aus dem 15. Jahrhundert. Dreikönigskapelle Die Dreikönigskapelle auf dem Friedhof wurde in der
ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts als gotischer Bruchsteinbau mit fast quadratischem
Langhaus und wenig eingezogenem Chor erbaut. Das schlanke Gotteshaus ist eine Stiftung der
Familie Boos von Waldeck. Die qualitätvolle Ausmalung der Kapelle stammt noch aus der
Bauzeit. Die großen Chorgemälde zeigen an der Nordwand die Anbetung der Heiligen Drei
Könige und die Verkündigung an die Hirten und an der Südwand die göttliche Trinität
(Dreifaltigkeit). An der Nordwand des Langhauses erkennt man eine Darstellung der
Auferstehung und auf der gegenüberliegenden Seite große Apostel- oder Heiligenfiguren.
Zur Ausstattung gehören eine Figur des hl. Michael und ein pokalförmiger Taufstein.
Weitere Sehenswürdigkeiten Der Zehnt- und Stiftshof St. Marien aus dem Jahre 1320/21 gilt als das älteste vollständig erhaltene Fachwerkhaus Deutschlands. Sehr sehenswert sind auch der Gefängnisturm und der mittelalterliche Marktplatz mit den wunderschönen Fachwerkhäusern, teilweise noch aus dem 14. Jahrhundert, und seinem historischen Weinbrunnen (Tatzelwurmbrunnen) aus dem Jahre 1961. Gondorf Gräberfunde belegen auch im Ortsteil Gondorf eine vorgeschichtliche und
frühgeschichtliche Besiedlung. Im Schloßpark wurden Reste eines römischen Hauses mit
Mosaikboden ausgegraben. Mit Namen erstmals erwähnt wurde Gondorf um 980 als
"Conleve". Oberburg Die Oberburg ist die einzige Wasserburg an der Mosel. Sie war einst Stammburg
der Herren von der Leyen, die im 18. Jahrhundert den Fürstentitel erhielten. Aus diesem
Geschlecht gingen mehrere Trierer und Mainzer Erzbischöfe hervor. Erbaut wurde die Burg
wahrscheinlich im 12. Jahrhundert. Erwähnt wurde sie erstmals im Jahre 1272. Um sie vor
dem Verfall zu bewahren wurde sie Anfang des 19. Jahrhunderts teilweise neugotisch
ausgebaut. Zur Vorburg, die mit drei Rundtürmen bewehrt ist, gehört ein dreigeschossiger Bau, überwiegend aus dem 15. Jahrhundert. An ihn schließt sich die Toranlage aus dem Jahre 1527 an. Ein Rundturm dient heute als Glockenturm der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Evangelist. Zur Hauptburg gehören unter anderem der Palas und der sogenannte Neue Bau des Kurfürsten Johann VI. aus dem 16. Jahrhundert. Niederburg/Schloß Liebig Unweit der Oberburg befindet sich das Schloß Liebig. Dabei handelt es sich um eine im 19. Jahrhundert zu einer neugotischen Wohnburg umgebaute Anlage einer ehemaligen Burg (Niederburg) aus dem 13. Jahrhundert. Sie war einst der Stammsitz der Barone Liebig. Zu ihr gehören ein Park und Nebengebäude. Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Gelände eine Reihe römischer und fränkischer Gräber mit zahlreichen kostbaren Beigaben entdeckt. Tourismusangebote Zum klassischen Tourismusangebot des Weinortes Kobern-Gondorf gehören Weinproben, entweder im Rittersaal oder in einem der Weinkeller und Führungen durch den Weinwanderweg. Wer für längere Wanderungen gerüstet ist, kann sich an einem 20-km-Marsch von Kobern-Gondorf nach Koblenz versuchen. Er führt zunächst an der Koberner Niederburg und der Obernburg mit der Matthiaskapelle bis zur sogenannten Eisernen Hand und von dort über Bassenheim zu der Stadt am Deutschen Eck. Wer sich gar eine 30-km-Wandrung zutraut, dem sei der Wanderweg Kobern-Gondorf Münstermaifeld Burg Eltz Moselkern empfohlen. Zwischen Trier und Koblenz verläuft auch der Moselhöhenweg, der durch ein "M" markiert ist. Die Route führt auf beiden Seiten der Mosel sowohl durch den Hunsrück als auch durch die Eifel. Höhepunkte der einzelnen Etappen sind die zahlreichen Burgen und Burgruinen an der Mosel sowie herrliche Aussichtspunkte auf das windungsreiche Moseltal und die romantischen Moselorte. Als Tagesetappen vom Moselhöhenweg auf der Eifelseite empfehlen sich folgende Strecken von Kobern-Gondorf aus:
Der Moselhöhenweg von
Kobern-Gondorf nach Hatzenport führt
zunächst am Moselufer entlang bis nach Lehmen,
bevor der Aufstieg auf die Höhe beginnt. Dort geht es hauptsächlich am Waldrand vorbei
bis zum Aussichtspunkt Ausoniusstein oberhalb von
Kattenes. Der Moselhöhenweg von Kobern-Gondorf nach Koblenz-Güls führt zunächst im Moseltal entlang der Bahnlinie bis zum Belltal. Wenige hundert Meter weiter überquert man den Langentalbach, bevor es in Serpentinen steil nach oben geht. Die weitere Wanderung führt durch ein Waldgebiet. Bevor man Winningen erreicht, schreitet man unter der Brücke der A 61 hindurch. Der letzte Streckenabschnitt bis nach Koblenz-Güls führt durch Weinberge und Obstwiesen. Am Ortseingang von Koblenz-Güls trifft man auf eine Kapelle. Das sportliche Freizeitangebot der Gemeinde umfaßt Wassersport, Angeln, Wandern, Radwandern, Reiten, Minigolf, Tennis im Freien und in der Halle und Kegeln. Mit dem Fahrrad gelangt man von Kobern-Gondorf aus über den Moselradweg flußaufwärts zu den Orten Lehmen, Kattenes, Löf und darüber hinaus. Moselabwärts führt er über Winningen, Koblenz-Güls, die Moselbrücke nach Koblenz-Moselweiss bis zum Deutschen Eck in Koblenz. Die jährlichen Veranstaltungshöhepunkte sind das viertägige Weinfest
und Burgfest Ende Juni bzw. Anfang Juli mit großem Feuerwerk, die viertägige Kirmes mit
Weinfest am zweiten Wochenende im September und die Lubentiuskirmes am zweiten Wochenende
im Oktober. Höchste Repräsentantin der Weinfeste, bei denen reichlich dem Moselwein
zugesprochen wird, ist die Kobern-Gondorfer Weinkönigin. Moselschifffahrt auf der Untermosel zwischen Cochem und Koblenz
Infos zur Moselschiffahrt: Schiffsanlegestellen der Moselschifffahrt bzw. Schleusen zwischen Cochem und Koblenz: Cochem | Klotten | Pommern | Treis-Karden | Schleuse Müden | Müden | Moselkern | Burgen | Hatzenport | Brodenbach | Löf | Alken | Kattenes | Oberfell | Lehmen | Schleuse Lehmen | Niederfell | Kobern-Gondorf | Dieblich | Winningen | Koblenz-Lay |
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