3.25 Winningen an der Mosel
|
3.25 Winningen
An einer Flussbiegung, kurz vor der Einmündung der Mosel in den Rhein liegt der
2500 Einwohner zählende Weinort Winningen. Verwaltungsmäßig gehört er zur
Verbandsgemeinde Untermosel mit Sitz in Kobern-Gondorf
und zum Kreis Mayen-Koblenz. Bis Koblenz sind es
noch etwa 13 Fahrtkilometer, bis Cochem 43 km.
Die Mosel legt von Winningen bis zu ihrer Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in
Koblenz
eine Strecke von 11 km zurück. Bahnstationen an der Moselstrecke sind: Koblenz Hbf | Koblenz-Moselweiß | Güls (Kr Koblenz) | Winningen (Mosel) | Kobern-Gondorf | Lehmen | Kattenes | Löf | Hatzenport | Moselkern | Müden (Mosel) | Treis-Karden | Pommern (Mosel) | Klotten | Cochem (Mosel) | Ediger-Eller | Neef | Bullay (DB) | Bengel | Ürzig (DB) | Wittlich Hbf | Salmrohr | Sehlem (Kr Wittlich) | Hetzerath | Föhren | Schweich (DB) | Quint | Ehrang Ort | Ehrang | Trier/Mäusheckerweg | Pfalzel | Trier Hbf
Um Winningen liegt das größte Weinanbaugebiet an der Mosel mit insgesamt mehr als drei Millionen Rebstöcken. Hier werden in den steilen Weinbergterrassen hervorragende Rieslingweine hergestellt, die im Weinhandel großen Absatz finden. Die Winninger Weinlagen heißen "Domgarten", "Brückstück", "Hamm", "Röttgen" und "Uhlen". Sie gehören zur Großlage "Weinhex", zu der auch die Weinlagen der Moselorte Burgen, Hatzenport, Brodenbach, Löf, Alken, Kattenes, Oberfell, Lehmen, Niederfell, Kobern-Gondorf, Dieblich, Koblenz-Lay und Koblenz-Güls gehören. Winningen ist auch bekannt durch die angrenzende, 136 Meter hohe und 935 Meter lange Autobahnbrücke. Sie ist eine der höchsten Autobahnbrücken Deutschlands. Die Spannweite im Flussbereich beträgt 218 Meter. Den Moselort selbst schmücken zahlreiche, noch gut erhaltene Bürgerhäuser sowie einige ehemalige Weinhöfe. Der berühmteste Sohn des Ortes ist der Autopionier August Horch (1868 bis 1951). Um die Jahrhundertwende gründete er ein eigenes Autowerk in Köln. 1903 entwickelte er den ersten Motor mit vier Zylindern und vier Jahre später den ersten Sechszylindermotor. 1910 gründete er die Audi-Werke AG, wobei der Name "Audi" nichts anderes als die lateinische Übersetzung des Namens "Horch" ist. Horch war auch der erste, der die Linkssteuerung für Kraftwagen einführte. Seine letzte Ruhestätte fand er in seinem Geburtsort Winningen. Zur Geschichte Die erste Besiedlung des Winninger Raumes bestand möglicherweise schon während der jüngeren Steinzeit (bis 1800 v. Chr.). Vermutet wird sie in der so genannten "Leimkaul" in der Nähe des Ortes. Spuren auf den Moselhöhen führen auch in die Bronzezeit (bis 800 v. Chr.) und in die Hallstattzeit (bis 400 v. Chr.) zurück. Um Christi Geburt machten sich dann die Kelten und Germanen bei Winningen breit. Grabungsfunde und Reste eines römischen Landguts, "Auf dem
Bingstel" genannt, lassen darauf schließen, daß Winningen bereits in der Römerzeit
besiedelt war. Merowingische Gräber rund um die spätromanische Kirche deuten auch auf
eine einst fränkische Siedlung im frühen Mittelalter hin. Der Ortsname scheint ebenfalls
fränkischen Ursprungs zu sein und bedeutet Heimstätte des Windo.
|
Moseltouren 1 Von Trier an der Mosel nach
Bernkastel-Kues 2 Von Bernkastel-Kues an
der Mosel nach Cochem 3 Von Cochem an der Mosel nach Koblenz am Rhein 3.01a Stadtrundgang durch Cochem 3.02a Burgruine Winneburg bei Cochem 3.02b Kapuzinerkloster bei Cochem 3.25 Winningen 3.30c Alte Moselbrücke Deutschherrenhaus Alte Burg 3.30h Kurfürstliches Schloss Theater 3.30i Herz-Jesu-Kirche Christuskirche 3.30j Rheinmuseum Dikasterialgebäude Burgen, Festungen und Burgruinen an der Mosel . |
Mittelrhein Lichter Rhein
Weinfeste
Feuerwerk
Termine 2021 2022 Rheingau Feuerwerke August Busreisen Weinfest
Oberwesel Schiffsrundfahrt Feuerwerk Schifffahrt Koblenz
September Busunternehmen Veranstaltung Schiffahrten Boppard
Schiff Busfahrt Loreley St Goar Bacharach Bus Schiffahrt
Rüdesheim Essen Schiffe Betriebsausflug Kaub Chartern
Schiffskarten Kamp-Bornhofen Braubach Oestrich-Winkel
Rheinromantik Prospekte Gruppenreisen Angebot
Schiffsrundfahrten Schiffskarten
Infos Abfahrtsorte . |
Urkundlich wurde Winningen erstmals im Jahre 865 erwähnt. Um das Jahr
1000 muß der Ort bereits eine beachtliche Größe besessen haben. Dies geht aus
verschiedenen Urkunden und Dokumenten hervor, in denen von ausgedehnten Gütern, Höfen
und Weingärten die Rede ist.
Im Jahre 1248 ging der Ort in den Besitz der Grafen von Sponheim ("Hintere Grafschaft" mit Sitz auf der Starkenburg bei Traben-Trarbach) über und wurde mit ihnen im Jahre 1557 protestantisch, eine Ausnahme in der fast durchweg katholischen Moselregion. Anlass war der Tod des Grafen Johann II. bzw. die Übernahme der Regierungsgeschäfte durch seinen Sohn Friedrich III., der zum Protestantismus übergetreten war. Der Boden für die Aufnahme der neuen Lehre schien dabei nicht ungünstig gewesen zu sein. Bereits 64 Jahre früher hatten die Winninger ihre freiheitliche Gesinnung bewiesen und sich den Anordnungen des Erzbischofs von Trier widersetzt, indem sie einen mit dem Kirchenbann bestraften Mann kirchlich beerdigt hatten. Im Jahre 1579 wurden die Winninger Bürger von der Leibeigenschaft befreit, indem sie sich durch die Zahlung einer zwölfjährigen außerordentlichen Steuer freikauften. Erst 200 Jahre später gelang dies auch den Winzern von Winningen. Im Dreißigjährigen Krieg hatte Winningen unter Einquartierungen und Plünderungen zu leiden. Zusätzlich wurde der Ort von der Pest heimgesucht, der ein Großteil der Bevölkerung zum Opfer fiel. Zu den dunkelsten Abschnitten der Ortsgeschichte gehört aber auch die Hexenverfolgung, bei der mindestens elf Winninger Frauen und Männer neben vielen weiteren Opfern aus benachbarten Orten den Feuertod fanden. Nach dem Aussterben der Grafen von Sponheim ging Winningen an die Markgrafen von Baden und die Grafen von Veldenz. Winningen wurde in den folgenden Jahren, dank seiner ertragreichen Weinernte mehrfach verpfändet. Von 1794 bis 1814 befand sich Winningen unter französischer Herrschaft und wurde Bürgermeisterei, zu der auch die Gemeinden Kobern, Güls, Bisholder, Lay und Wolken gehörten. 1798 wurde Winningen Sitz eines Kantons. Ab 1815 gehörte es zu Preußen. Evangelische Pfarrkirche Auf dem Kirchplatz befindet sich die dreischiffige, evangelische Pfarrkirche. Es handelt sich hier um einen Emporenbau aus dem 12. Jahrhundert mit einem quadratischen Chorturm auf der Ostseite, vierseitigen Querschiffarmen und spätromanischen Seitenchören. An gleicher Stelle hat zumindest schon im 8. Jahrhundert ein Gotteshaus gestanden. Erstmals erwähnt wurde eine Kirche in Winningen in einer Schenkungsurkunde des Jahres 1019. Die Bezeichnung Pfarrkirche tauchte 1236 das erste Mal auf. Geweiht war sie dem hl. Martin. Im 17., 19. und 20. Jahrhundert wurden Umbauten an der Pfarrkirche vorgenommen. Schöne Blickfänge der Kirche sind der romanische Taufstein aus dem 12. Jahrhundert, romanische Fresken aus dem 13. Jahrhundert, drei alte Messingkronleuchter aus dem 17. Jahrhundert, die barocke Holzausstattung der Treppen, Säulen und Emporen aus dem Jahre 1695 sowie einige Wandgräber und Epitaphe. Der Turm war ursprünglich von einem Pyramidendach bekrönt. Die heutige romanische Haube erhielt er im Jahre 1880. Die vier Bronzeglocken stammen aus dem 15., 16. und 20. Jahrhundert. Gegenüber der Kirche liegen zwei Pfarrhäuser aus den Jahren 1752 und 1888. Römische Villa Bei der römischen Villa über den rebenbewachsenen Nordsteilhängen von Winningen handelt es sich um ein ehemaliges Landgut mittlerer Größe. Die Anlage vom 1. Jahrhundert bis Mitte des 4. Jahrhunderts genutzt. Dann fiel sie einem Brand zum Opfer. Sie war fast quadratisch und wies eine Seitenlänge von rund 100 Metern auf. Von drei Seiten war sie von einer Hofmauer umgeben. Im westlichen Teil des zentral gelegenen Hauptgebäudes befand sich die Badeanlage, die aus mehreren Räumen mit Kalt- und Warmwasseranlagen bestand. Im Osten führt eine Steintreppe in einen unterkellerten Raum. Die beiden Nebengebäude dienten wahrscheinlich als Arbeits- und Wirtschaftsräume. In einem dieser Gebäude fand man bei Ausgrabungsarbeiten in den Jahren 1971 und 1972 ein fränkisches Grab aus dem 7. Jahrhundert. Aufgefundene Winzergeräte und Weinbaugefäße deuten darauf hin, daß die Bewohner der Villa schon einen umfangreichen Weinbau betrieben haben. Sehenswerte Häuser Die düstere Vergangenheit im Hintergrund lassend, bietet Winningen ein schönes Ausflugsziel mit seinen engen Gäßchen und den malerischen Fachwerkhäusern, die teilweise noch aus dem 15. Jahrhundert stammen. Auffallend ist hier, daß das Fachwerk nicht den typischen moselländischen ochsenblutroten Anstrich, sondern einen rheinisch schwarzen Anstrich hat. Auf dem Marktplatz von Winningen befindet sich eine Festspielbühne, wo während des Winzerfestes die Besucher mit Musik und Tanz unterhalten werden. In den angrenzenden Straßen sind noch einige Häuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert erhalten, unter anderem das Geburtshaus von August Horch. Auch ein zweistöckiges Haus als ehemaliger Amtssitz der Vögte und Markgrafen von Baden, mit einem Wappenschild mit den Initialien M. B. über der Haustür, ist hier zu besichtigen. 1804 kauften einige Winninger Bürger dieses Haus. Martinskapelle Für den kleineren katholischen Bevölkerungsanteil Winningens wurde 1852 die Martinskapelle in neugotischem Stil errichtet. Im Hochaltar ist ein Gemälde der Unbefleckten Empfängnis zu sehen. Stadttore Das letzte erhaltene Tor von ursprünglich fünf Toren der ehemaligen Ortsbefestigung ist das Horntor. Im 14. Jahrhundert wurde hier mit dem Bau eines Zauns aus Holz zum Schutz begonnen, die man in den Jahren 1571 bis 1583 durch eine Mauer aus Stein ersetzte. Weinmuseum und Heimatmuseum Ein Besuch des Weinmuseum und Heimatmuseum, das in der ehemaligen Volksschule von Winningen untergebracht ist, ist sehr lohnenswert. Im Weinmuseum und Heimatmuseum ist der Weinbau in seiner Geschichte mit alten Geräten, Traubenmühlen und den typischen Mosel-Fuderfässer dargestellt. Man erfährt einiges über die Weinherstellung und die Weinlagerung. Im Erdgeschoß des Museums sind Einrichtungsgegenstände und Kleidung aus dem 19. Jahrhundert ausgestellt. Außerdem ist dort ein voll funktionsfähiger Webstuhl zu besichtigen. Im ersten Stock erlebt man eine Reise durch die Geschichte, angefangen von der Römerzeit über die Zeit der Hexenprozesse bis zu den Weltkriegen. In einem zweiten Raum wurde dem Winninger Ehrenbürger und bekanntesten Sohn des Ortes Dr. h.c. August Horch (1868 bis 1951) eine Ausstellung seiner Werke gewidmet. Dr. h.c. August Horch war der Gründer der Horch- und AUDI-Werke. Gedenkstein für Hexenverbrennungen Auf dem Heideberg, den man über die Bachstraße und den Heideweg erreicht, findet man einen Gedenkstein, auf dem 11 Namen von Menschen, die wie noch viele mehr den Hexenprozessen in der Neuzeit zum Opfer fielen, verewigt wurden. Dies rührt daher, dass der Heideberg einst eine Kultstätte und Gerichtsstätte war, wo um die 20 Menschen als Opfer von angeblichen Hexen hingerichtet wurden. Tourismusangebote Die herrliche Landschaft von Winningen kann man bei Wanderungen über verschiedene Wanderwege mit einer Gesamtlänge von rund 30 km, den historischen Rundweg und den Weinlehrpfad erkunden und genießen. Durch Winningen führt auch der Moselhöhenweg, der zwischen Trier und Koblenz auf beiden Seiten der Mosel sowohl durch den
Hunsrück als auch durch die Eifel verläuft. Gekennzeichnet ist er durch den Buchstaben
"M". Höhepunkte der einzelnen Etappen sind die zahlreichen Burgen und
Burgruinen an der Mosel sowie herrliche Aussichtspunkte auf das windungsreiche Moseltal
und die romantischen Moselorte. Für Ausflüge mit dem Fahrrad bietet der Mosel-Fahrradweg ideale Voraussetzungen. Er führt von Winningen aus moselaufwärts in Richtung Kobern-Gondorf, Lehmen, Kattenes und Löf, moselabwärts nach Koblenz-Güls und weiter über die Brücke nach Koblenz-Moselweiß. Endpunkt ist das Deutsche Eck in Koblenz. Freunde des Campens schwärmen von der Campinginsel Ziehfurt. Wasserratten können sich in den Sommermonaten im Winninger Freibad vergnügen. Eine gute Gelegenheit, das Moselland aus der Luft zu sehen, bieten die Rundflüge der Motorflugzeuge und Segelflugzeuge, die vom Flugplatz Koblenz-Winningen starten. Am Ostersonntag findet am Winninger Weinbrunnen das so genannte Eierkibben statt. Dabei schlagen jeweils zwei Gegner hartgekochte, buntbemalte Ostereier zunächst mit der Spitze und anschließend mit dem stumpfen Ende gegeneinander. Wer das gegnerische Ei an beiden Enden beschädigt, darf es als Siegprämie behalten. Begossen wird der Spaß mit dem eigens zu diesem Fest angesetzten Eierwein. Weinhex/Winzerfest Man sagt, in Winningen ist die Weinhex zu Haus. Die Figur der Weinhex geht zurück auf eine Frau, die angeblich allzu gerne dem Rebensaft
zugesprochen hat und daher von ihrem Mann als "Weinhex" betitelt wurde. Sie ist
unter anderem abgebildet auf dem so genannten Weinhexbrunnen im Weinhof. Sie gab auch der
Großweinlage der Moselregion zwischen Burgen und Koblenz-Güls den Namen. Moselschifffahrt auf der Untermosel zwischen Cochem und Koblenz
Infos zur Moselschiffahrt:
Schiffsanlegestellen der Moselschifffahrt bzw. Schleusen zwischen Cochem und Koblenz: Cochem | Klotten | Pommern | Treis-Karden | Schleuse Müden | Müden | Moselkern | Burgen | Hatzenport | Brodenbach | Löf | Alken | Kattenes | Oberfell | Lehmen | Schleuse Lehmen | Niederfell | Kobern-Gondorf | Dieblich | Winningen | Koblenz-Lay | Koblenz-Güls | Koblenz-Moselweiss | Koblenz-Metternich | Schleuse Koblenz | Koblenz
|
.
© 2002-2023
www.moseltouren.de
Ohne Gewähr. |