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3.18 Burgruine Thurandt
Die doppeltürmige Burg Thurandt, heute teilweise in Ruinen, liegt über dem Moselort Alken direkt am Moselufer, ca. 28 km von Cochem entfernt. Von hier hat man einen wunderschönen Blick auf die Stadt Alken und das Moseltal mit Löf und dem gegenüberliegenden Kattenes. Zur Geschichte Die Burg Thurandt wurde vom Pfalzgrafen Heinrich, dem Bruder König Ottos VI. und Sohn Heinrich des Löwen, um das Jahr 1200 erbaut. Die Burg Thurandt benannte er nach der Festung Thuron bei Tyrus im damaligen Syrien (heute Libanon), die er während der Kreuzzüge 1197 vergeblich erobern wollte. Man vermutet, daß er durch die Namensübertragung auch seine Burg für uneinnehmbar hielt. Pfalzgraf Heinrich verzichtete bereits 1197 in Trier auf alle Lehen, und damit auch auf die Burg Thurandt. Für einige Jahre blieb sie Zankapfel zwischen Pfalz, Trier und Köln. Kurköln wollte die Burg trotz Einspruchs von Trier und Protestes des Papstes für sich haben. Darauf läßt auch eine Belagerung im Jahre 1218 schließen. Schon früh entwickelte sich die Burg Thurandt zu einer Raubritterburg. Die pfälzischen Burgmannen verübten von hier aus viele Greueltaten. Wegen dieses Raubrittertums, zogen 1245 die Truppen des Trierer Erzbischofs vor die Burg Thurandt und belagerten sie in Verbindung mit dem Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden weit über zwei Jahre. Eine Bombardierung vom gegenüberliegenden Bleidenberg führte schließlich zur Kapitulation der Burginsassen. Nach der Überlieferung sollen die Eroberer ihren Sieg mehr als ausgelassen gefeiert haben, wenn man den Angaben trauen darf. Insgesamt soll nämlich die unglaubliche Menge von über 300 Fuder Wein verköstigt worden sein. Das entspricht einer Menge von 300 000 Litern. Die Burg Thurandt wurde unter den Erzbischöfen von Trier und Köln aufgeteilt. Diese errichteten daraufhin die zwei großen Bergfriede mit einer Trennmauer. Beide Hälften hatten auch jeweils ein eigenes Burgtor. Die Raubzüge von der Burg Thurandt ließen indessen nicht nach. 1252
überfielen die Thurandter Ritter einen Weintransport des Kloster Trond. 1273 beorderte
Pfalzgraf Ludwig vier Brüder der benachbarten Burg Schöneck als Burgmänner, obwohl er
dazu kein Recht besaß. 1689 zerstörten französische Truppen des Sonnenkönigs Ludwig XIV. die Burg Thurandt bis auf die beiden Türme und ein Wohngebäude aus dem 16. Jahrhundert. Die Burgruine wurde 1915/1916 und nach einem Artilleriebeschuß 1945 teilweise restauriert. Die Anlage Die Ruine ist dank ihrer beiden über 30 Meter hohen Bergfriede in der
Mitte und an der Südostecke unverwechselbar. Die Kernburg entspricht in ihrer
Grundrißform und ihrer Anlage noch weitgehend der Entstehungszeit. Der Trierer Turm, der
im Gegensatz zum Kölner Turm leider nicht bestiegen werden kann, überragt einen
Steingarten, in dem sich Gartenplastiken aus Franken aus dem 18. Jahrhundert befinden,
darunter die Bronzestatuen "Tanzender Faun" und "Römischer
Knabensieger". Im Untergeschoß des Kölner Turms öffnet eine Falltür den Weg zum
ehemaligen Verlies. Der Strafbock darüber diente für Enthauptungen. In der Nordhälfte der Anlage ist die Ruine eines stattlichen Burghauses mit Ecktürmen aus dem 14. Jahrhundert zu sehen. Die Grabplatte an der Hauswand erinnert an den Erbauer der Burg, Pfalzgraf Heirich. Den Eingang zieren Sandstein-Putten. Das Innere ist allerdings nicht zur Besichtigung freigegeben. Ein Turm, der sogenannte Erkerturm, stand als Vorwerk durch eine Mauer mit der ehemaligen Stadtbefestigung von Alken in Verbindung. Zur Anlage gehören weiterhin ein Schloßhof mit Zisterne, eine Folterkammer, ein Jagdzimmer, ein kleines Museum mit einer Sammlung an Möbeln, Rüstungen und Kunstwerken sowie mehrere Weinkeller, die mit alten Geräten zur Weinherstellung ausgestattet sind. Dort werden auch Weinproben veranstaltet. Von weiteren Bauten aus dem 15. und 16. Jahrhundert sind nur noch Reste erhalten. Sehenswert ist auch die kleine Burgkapelle. Beachtung verdienen ein barocker Altar von 1779, ein Taufstein von 1515, handgeschnitzte Heiligen- und Apostelfiguren aus dem 16. und 17. Jahrhundert, Wand- und Deckengemälde sowie ein Glasfenster mit der Darstellung des Erzengels Michael. Das rückwärtig zwischen den beiden Bergfrieden gelegenen Gebäude wird als Ferienhaus genutztt. Die stilvoll eingerichteten Räume bieten Übernachtungsmöglichkeit für bis zu 6 Personen. Allerdings muß ein Mindestaufenthalt von 7 Übernachtungen gebucht werden. Burg Thurandt kann mit dem Pkw angefahren werden. Der Besitzer des Gasthauses "Zum roten Ochsen", Herr Otto Comes aus Alken, bietet Weinwanderungen durch die Weinberge mit Weinprobe und Imbiss im Burghof der Burg Thurandt für Gruppen von ca. 30 bis 50 Personen an.
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3 Von Cochem an der Mosel nach Koblenz am Rhein 3.01a Stadtrundgang durch Cochem 3.02a Burgruine Winneburg bei Cochem 3.02b Kapuzinerkloster bei Cochem 3.18 Burgruine Thurandt 3.30c Alte Moselbrücke Deutschherrenhaus Alte Burg 3.30h Kurfürstliches Schloss Theater 3.30i Herz-Jesu-Kirche Christuskirche 3.30j Rheinmuseum Dikasterialgebäude Burgen, Festungen und Burgruinen an der Mosel . |
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Umgebung der Burg
Gegenüber der Burg Thurandt befindet sich der Bleidenberg, der nach den
Wurfmaschinen benannt ist, mit denen Belagerer die Burg beschossen. Diese Wurfmaschinen
hießen Blyden oder auch Bleyden. Ein Ausflug auf den Bleidenberg lohnt sich wegen der
dortigen Ruine einer alten Dreifaltigkeitskapelle aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde von
den Siegern aus Dankbarkeit errichtet. Öffnungszeiten der Burg Thurandt: Montag bis Donnerstag 10 bis 17 Uhr, Freitag und Samstag 9 bis 18 Uhr, Sonntag 9 bis 17 Uhr (Stand Frühjahr 2001) Moselschifffahrt auf der Untermosel zwischen Cochem und Koblenz
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