2.03 Bernkastel-Kues-Wehlen an der Mosel
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2.03 Bernkastel-Kues-Wehlen

Der bekannte Weinort Wehlen mit rund 1400 Einwohnern ist zwar verwaltungsmäßig ein Stadtteil von Bernkastel-Kues im Landkreis Bernkastel-Wittlich, hat aber den Charakter einer eigenständigen Gemeinde bis heute beibehalten. Wehlen liegt knapp 3 km flussabwärts vom Hauptort am linken Moselufer. Die Entfernung nach Cochem beträgt rund 80 km. Von Wehlen führt eine Brücke zum gegenüberliegenden Moselufer, von wo aus man nach Graach und Zeltingen-Rachtig gelangt. Es ist die einzige Hängbrücke an der Mosel. Die Mosel legt von Wehlen bis zu ihrer Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz eine Strecke von 125 km zurück.

Steile Rebhänge, Wald, das Naturschutzgebiet "Streuobstwiesen" und die einmalige Mosel-Flusslandschaft kennzeichnen die Landschaft um den idyllischen Ort. Berühmt wurde Wehlen durch die Steillage "Wehlener Sonnenuhr". Weitere Weinlagen sind "Rosenberg", "Nonnenberg", "Klosterhofgut", "Klosterberg", "Abtei" und "Hofberg". Sie gehören zur Großlage Münzlay, zu der auch die Weinlagen der Moselorte
Graach, Zeltingen-Rachtig und teilweise von Bernkastel-Kues gehören.

Das Ortsbild von Wehlen ist geprägt von kleinen verwinkelten Gassen in denen viele Naturschieferhäuser und Fachwerkhäuser zu bestaunen sind. Unter den Gebäuden wirkt das barocke Zehnthaus des Kurfürsten von Trier vielleicht am eindruckvollsten. Beachtung verdienen auch die katholische Pfarrkirche St. Agatha und die profanierte ehemalige Pfarrkirche. Zahlreiche Winzerhöfe und Straußwirtschaften laden in Wehlen zur Einkehr ein.

Zur Geschichte

Eine erste Siedlung auf dem Gebiet von Wehlen bestand möglicherweise schon in der Urnenfelderzeit. Funde konnten zumindest eine Siedlungstätigkeit bereits vor Beginn unserer Zeitrechnung nachweisen. Auch Römer und Franken besiedelten den Moselort. Auf der Hochfläche zwischen Wehlen und Lieser wurden Reste von Dachziegeln entdeckt. An anderer Stelle konnte eine römische Wasserleitung freigelegt werden. Aus fränkischer Zeit fand man sowohl hinter dem Ort als auch in den Weinbergen auf der gegenüberliegenden Seite zum Hunsrück hin verschiedene Gräber. 

Erstmals urkundlich genannt wurde der Ort im Jahre 867. In einer weiteren Urkunde aus dem Jahre 874 wurde von erzbischöflicher Seite bestimmt, daß Wehlen neben anderen Moselorten den Zehnten an die örtliche Kirche zu entrichten habe. Eine Kirche zu Wehlen fand erst ausdrücklich im Jahre 1569 Erwähnung. Sie war eine Filiale der Pfarrei Bernkastel. 1803 wurde Wehlen selbständige Pfarrei.

Der Weinbau hat in Wehlen eine mindestens 1100jährige Tradition. Da sich die Reb-Steillagen des Ortes rechtsseitig der Mosel befinden, gestaltete sich der Weinbau über Jahrhunderte recht schwierig. Vor dem ersten Bückenbau 1915 stellten Nachen und Fähre die einzigen Möglichkeiten dar, zu den Weinbergen zu gelangen. Gerade während der Zeit der Ernte im Herbst, bedeutete dies eine besondere Erschwernis. Die erste Betonbrücke sollte jedoch nicht lange stehen. 1920 konnte sie einem Hochwasser nicht standhalten und stürzte infolge unzureichender Fundamentierung ein. Die zweite Brücke aus dem Jahre 1926, eine Stahlkonstruktion, fiel 1945 der Sprengung beim Rückzug deutscher Soldaten zum Opfer. Wiederum vier Jahre mußten die Wehlener Winzer warten, bis 1949 ein neuer Moselübergang in Form einer Hängebrücke eingeweiht werden konnte. Diese für die Mosel ungewöhnliche Brückenform ist ein origineller Blickfang von Wehlen. Aber auch die Hängebrücke mußte Anfang der 1990er Jahre komplett saniert werden.
Am 7. November 1970 wurde Wehlen zu Bernkastel-Kues eingemeindet.

Pfarrkirche St. Agatha

Die katholische Pfarrkirche St. Agatha wurde 1869 als neugotische Hallenkirche errichtet. Sie ersetzte als völliger Neubau die ehemalige, heute profanierte Pfarrkirche St. Agatha. Der Chor des Gotteshauses ist zentralisierend geweitet. Der hohe quadratische Westturm mit Blendgalerie wird von einem sechsseitigen Helm bekrönt.

Die Ausstattung stammt in Einzelteilen aus der ehemaligen Kirche. Von ihr wurden unter anderem ein Ölgemälde  mit der Darstellung des Gekreuzigten, ein weiteres mit einer Madonna und dem Jesuskind und ein versilbertes Kruzifix auf einem mit Engelsköpfen verzierten Fuß (alle 18. Jahrhundert) übernommen. In der Turmhalle befindet sich ein Relief der hl. Agatha aus dem Jahre 1605.

Ehemalige Pfarrkirche St. Agatha

Die ehemalige katholische Pfarrkirche wurde im 17. Jahrhundert an Stelle der baufällig gewordenen Vorgängerkirche erbaut. Das einschiffige Langhaus mit dem dreiseitig schließenden Chor war etwa um 1640 fertiggestellt, der Westturm laut Inschrift am Turmportal 1669. An den Chor schließt sich östlich die ehemalige Sakristei an. Chor und Sakristei sind mit einem Kreuzgewölbe versehen. Langhaus und Turm wurden zu Wohnzwecken umgebaut und verändert. Von der ehemaligen Ausstattung befinden sich in dem profanierten Gotteshaus noch ein Vesperbild aus Sandstein sowie ein schmiedeeisernes Kreuz mit Spiralenschmuck (beide 18. Jahrhundert).
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Landkarte Mosel: Moseltouren - Mosellauf von Trier entlang Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach, Cochem bis Koblenz am Rhein.
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Moseltouren
Ein Internet-Reiseführer

1 Von Trier an der Mosel nach Bernkastel-Kues
Mittelmosel

2 Von Bernkastel-Kues an der Mosel nach Cochem
Mittelmosel

2.01 Bernkastel-Kues

2.01a Burgruine Landshut

2.02 Graach

2.03 Bernkastel-Kues-Wehlen

2.04 Zeltingen-Rachtig

2.05 Ürzig

2.06 Erden

2.07 Lösnich

2.08 Kinheim-Kindel

2.09 Kröv

2.10 Traben-Trarbach-Wolf

2.11 Traben-Trarbach

2.11a Festung Mont Royal

2.11b Grevenburg

2.11c Starkenburg

2.12 Enkirch

2.13 Burg

2.14 Reil

2.14a Kloster Springiersbach

2.15 Pünderich

2.16 Briedel

2.17 Zell

2.17a Kurfürstliches Schloss

2.18 Zell-Kaimt

2.18a Kloster Marienburg

2.19 Zell-Merl

2.20 Bullay

2.21 Alf

2.22 Burg Arras

2.23 Bad Bertrich

2.24 St. Aldegund

2.25 Neef

2.26 Bremm

2.26a Klosteruine Stuben

2.27 Ediger-Eller

2.28 Nehren

2.29 Senheim

2.30 Senheim-Senhals

2.31 Mesenich

2.32 Briedern

2.33 Ellenz-Poltersdorf

2.34 Beilstein

2.34a Burgruine Beilstein

2.35 Bruttig-Fankel

2.36 Ernst

2.37 Valwig

2.38 Cochem-Sehl

2.39 Cochem-Cond

3 Von Cochem an der Mosel nach Koblenz am Rhein
Untermosel

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Burgen, Festungen und Burgruinen an der Mosel
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Ehemaliges Zehnthaus

Das ehemalige Zehnthaus wurde unter dem Kurfürsten und Erzbischof von Trier Johann VIII. Hugo von Orsbeck (Kurfürst 13. Juli 1676, † 6. Januar 1711) erbaut. Im Zuge der Säkularisierung wurde es 1805 für 3600 Gulden an Privatleute versteigert. Heute präsentiert sich der zweigeschossige Massivbau mit Halbwalmdach als der stattlichste in einer Gruppe von barocken Wohnhäusern, die die Moselfront des Ortes prägen.

Tourismusangebote

Naturliebhabern verspricht Wehlen mit seiner schönen Umgebung einen erholsamen und erlebnisreichen Aufenthalt. An den Uferpromenaden entlang der Mosel kann man gemütliche Spaziergänge genießen. Die Weinbergswege sind ideale Wanderrouten und eröffnen phantastische Weitsichten über das Moseltal. Schattige Wälder, blühende Wiesen und das Naturschutzgebiet "Wehlener Streuobstwiesen" mit dem Anblick saftig reifer Früchte bieten ein verträumtes Idyll. Angeboten werden auch geführte Begehungen des Naturschutzgebietes.

Radfahrer kommen in Wehlen ebenfalls auf ihre Kosten. Auf der gegenüberliegenden Seite führt der Mosel-Fahrradweg flußaufwärts in Richtung Graach und Bernkastel-Kues und flußabwärts in Richtung Zeltingen-Rachtig.

Wasserskifahrer und Camper finden in Wehlen einen Campingplatz mit 50 Stellplätzen vor, der von Ostern bis Ende Oktober geöffnet ist. Mit seinen modernen Sanitäranlagen bietet er den gewünschten Standard. Ein eigenes Schwimmbad und ein Kinderspielplatz mit Tischtennisplatte schaffen eine familienfreundliche Atmosphäre. Beachvolleyball und Boccia gehören zum Angebot für Aktivurlauber.

Infos zur Moselschiffahrt:
www.gruppentickets.de www.ausflugsdampfer.de www.partyschiff.biz www.bordparty.biz

Jährlich an Christi Himmelfahrt feiert Wehlen unter dem Motto "Tage der offenen Weinkeller" sein Weinfest, bei dem reichlich Moselwein fließt.

2 Von Bernkastel-Kues an der Mosel nach Cochem Mittelmosel

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Stand: Dienstag, 21. Februar 2023
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