1.35 Lieser an der Mosel Fremdenzimmer Schloss Trier Eifel Grillhütten Koblenz Cochem Hunsrück Osann-Monzel Stufenportal Quint Veldenz Veranstaltungen Mehring Bernkastel Reben Pölich Schweich Piesport Vorbau Thurn Maastricht Georg Angeln Bernkastel-Kues Rhein |
1.35 Lieser Der bekannte Weinort Lieser, 3 km von Bernkastel-Kues und ca. 58 km von Trier entfernt, liegt reizvoll im Flußdreieck zwischen dem aus der Vulkaneifel kommenden Flüßchen Lieser und der Mosel. Verwaltungsmäßig gehört die 1300 Einwohner zählende Gemeinde zur Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Die Mosel legt von Lieser bis zu ihrer Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz eine Strecke von 134 km zurück. Da die Mosel bei Lieser ziemlich genau von West nach Ost fließt, bieten die nach Süden gerichteten Hänge der Eifel ideale Voraussetzungen für das Reifen der Reben. So wundert es nicht, daß der Breich um Lieser Teil des größten zusammenhängenden Weinbaugebiets an der Mosel ist. Die bekannten Lieserer Weinlagen heißen "Süßenberg", "Niederberg-Helden", "Rosenlay" und "Schloßberg". Sie werden repräsentiert durch die Weinkönigin von Lieser und gehören zur Großlage "Beerenlay". Lieser erstreckt sich am Ufer der Mosel und hinauf in ein kleines Seitental des Lieserbachs. Das Erscheinungsbild des Ortes prägen winkelige Gassen, verträumte Hinterhöfe, alte Weingüter und gemütliche Ecken. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehören die Pfarrkirche St. Peter, die Paulskapelle in den Weinbergen und das Schloß der Freiherren von Schorlemer. Daneben existieren sehenswerte Wohnhäuser, darunter der ehemalige Posthof derer von Thurn und Taxis. Lohnenswert ist auch ein Besuch im Weinmuseum und Heimatmuseum. Die Ausstellung informiert anhand von beachtenswerten Exponaten über die Arbeit des Winzers und zeigt Kostbarkeiten aus dem Schloß Lieser. Der berühmteste Sohn von Lieser war wohl Johannes von Lieser, ein Freund und Landsmann des Nikolaus Cusanus. Wie sein Vorbild wählte auch er den geistlichen Stand und zählt, wenn auch nicht so bekannt, mit zu den bedeutendsten Gelehrten des 15. Jahrhunderts. Zur Geschichte Der Flußname und Ortsname Lieser ist keltischen Ursprungs. Auch die Römer siedelten an der Liesermündung. Das belegen ausgegrabene Reste römischer Gebäude, Überreste römischer Wasserleitungen in der Nähe der Paulskapelle sowie der Fund zweier mit Asche gefüllten Tonurnen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 634. Während seit dem 7. Jahrhundert das Bistum Maastricht-Lüttich hier Besitztümer hatte, die im 9. Jahrhundert durch eine Schenkung an die Abtei St. Hubert in den Ardennen gingen, war um die Jahrtausendwende wohl das Erzbistum Trier der größte Grundherr. Begütert waren unter anderem die Stifte St. Simeon und St. Paulin aus Trier. Bereits zu Anfang des 11. Jahrhunderts war Lieser wahrscheinlich eine Pfarrei. Als Pfarrkirche diente möglicherweise die Kapelle auf dem Paulsberg. Die Besitzrechte an der Kirche lagen in den Händen des Klosters St. Hubert. Im 16. Jahrhundert wurden Hof und Eigentum der Abtei St. Hubert vom Erzbistum Trier aufgekauft. Von 1516 bis 1728 war Lieser Poststation der Thurn-und-Taxis'schen Postlinie Wien-Brüssel. Da zu dieser Zeit noch keine Brücke existierte, mußten die Postkuriere bei Lieser mit der Fähre übersetzen. Am Ende des trierischen Kurstaats waren mindestens 14 Grundherrschaften in dem Ort ansässig. Im Jahre 1800 wurde Lieser eine französische Bürgermeisterei, zu der auch die Orte Filzen, Kesten, Wintrich, Maring-Noviand, und ab 1814 Wehlen und Cues (Bernkastel-Kues) gehörten. Pfarrkirche St. Peter Die katholische Pfarrkirche St. Peter wurde 1782 fertiggestellt. Der einschiffige Saalbau wird durch den Chor dreiseitig abgeschlossen. An den Chor ist die Sakristei angebaut. Die Fenster sind alle rundbogig. Der Kirchturm wurde nach 1860 neu errichtet. An seiner Westseite befindet sich die Friedhofshalle. Ins Innere der Kirche gelangt man über ein Stufenportal in neoromanischem Stil an der Vorderfront des Turmes. Chor und Schiff sind kreuzgewölbt. An der Südseite ruht eine steinerne Empore auf zwei Pfeilern. Der größte Teil der Ausstattung stammt aus dem 18. Jahrhundert, so
auch der Hochaltar, der von vier Engelsfiguren geschmückt wird. Der Marienaltar (linker
Seitenaltar) stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auf dem Friedhof bei der Peterskirche steht das Mausoleum der Familie
Puricelli. Eduard Puricelli war Erbauer des Schlosses in Lieser und Stifter der
Kirchenorgel. Das Grabmal gleicht einer kleinen Kirche mit einem turmähnlichen
Glockenträger. In einer Nische erkennt man eine Figur des hl. Georg. An der Ostwand des
Innenraumes befindet sich ein Steinaltar mit einer Kreuzigungsgruppe, über der Gottvater
thront.
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Paulskapelle Umgeben von Rebstöcken ragt auf dem Paulsberg (268 m. ü. M.) die Paulskapelle hervor. Sie wurde Anfang des 18. Jahrhunderts an Stelle einer mittelalterlichen Pfarrkirche und Wallfahrtskirche erbaut. Das Langhaus wird von einem Chor mit Stichkappengewölbe dreiseitig abgeschlossen. An den Chor schließt sich die Sakristei an. Von dem früheren Gotteshaus stammt noch der westliche Vorbau, der Stumpf eines Turmes. Im Obergeschoß befand sich die Klausnerwohnung. Bekrönt wird die Kapelle von einem Dachreiter mit spitzem, achtseitigem Helm. Der Hochaltar aus dem 17. Jahrhundert zeigt im oberen Teil eine Verkündigungsgruppe. Darunter ist eine Kreuzigungsgruppe zu sehen. Die beiden Seitenaltäre stammen ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert. Die Paulskapelle ist auch der Endpunkt eines Kreuzweges, der im Ort beginnt und durch die Weinberge hinaufführt. Bildstöcke/Wegekreuze Weiter oberhalb auf dem Paulsberg befindet sich ein Dreifaltigkeitsbild aus dem 18. Jahrhundert. In den Feldern des Aufsatzes, ist jeweils eine der drei göttlichen Personen dargestellt. Der Bildstock wird von drei alten Linden umrahmt. Weitere Bildstöcke und Kreuze befinden sich im Ort und am Ortsausgang in Richtung Paulskapelle, darunter das Fronleichnamskreuz, der Donatusbildstock und das sehenswerte Matthias-Glabus-Kreuz, benannt nach einem Abt des Zisterzienserklosters Himmerod in der Eifel (17. Jahrhundert). Schloß Lieser Das Schloß Lieser an der Mündung des Lieserbachs in die Mosel wurde zwischen 1884 und 1887 für den Weingutbesitzer Eduard Puricelli im Stil der deutschen Renaissance erbaut. Nach dessen Tod trat der Schwiegersohn, Dr. Clemens Freiherr von Schorlemer, das Erbe an und wurde damit zu einem der begütertsten Grundbesitzer des Rheinlandes. Dieser ließ um 1900 das villenartige, dreigeschossige Gebäude um einen zusätzlichen Bau erweitern. 1981 wurde das Schloß von der Gemeinde aufgekauft. Die Fassaden aus Schiefer und Sandstein sind durch Giebel, Erker und einen Frontturm mit laternenbekröntem Helm reich gegliedert. Der Erweiterungsbau ist durch einen Zwischenbau, der als Wintergarten diente, mit dem Ursprungsbau ("Haus Puricelli") verbunden. Das Portal und die Vorhalle erreicht man über eine große Freitreppe. Im Erdgeschoß des "Puricelli-Hauses" befinden sich vorwiegend Wirtschaftsräume. Die Räume des ersten Obergeschosses teilen sich auf in das Arbeitszimmer des Schloßherrn, das Empfangszimmer, den großen Speisesaal, einen kleineren Speisesaal mit Verbindung zur Veranda, ein Billardzimmer und Gartenzimmer, ein Fremdenzimmer sowie die Küche. Im zweiten Obergeschoß sind die Privatgemächer der freiherrlichen Familie, die Zimmer des Dienstpersonals sowie ein reich ausgestattetes Gesellschaftszimmer untergebracht. An den Gesellschaftsraum schließt sich ein geräumiger Erker an, der eine schöne Aussicht auf die Mosel und die Uferberge gewährt. An das Haus angebaut ist eine Schloßkapelle. Der Erweiterungsbau ist ein dreigeschossiger Pavillon. Ihm ist ein Söller vorgesetzt. An ihn schließt sich ein dreigeschossiger Flügel an. Das Schloß kann nach Vereinbarung besichtigt werden. Tourismusangebote Lieser verfügt über ein gut markiertes Wanderwegenetz mit einer Gesamtlänge von etwa 20 km. Die Routen führen durch steile Weinberge und schattige Wälder zu herrlichen Aussichtspunkten mit Blick in Hunsrück, Eifel und Moseltal. Zwischen Trier und Koblenz verläuft auch der Moselhöhenweg, der durch ein "M" markiert ist. Die Route führt auf beiden Seiten der Mosel sowohl durch den Hunsrück als auch durch die Eifel. Höhepunkte der einzelnen Etappen sind die zahlreichen Burgen und Burgruinen an der Mosel sowie herrliche Aussichtspunkte auf das windungsreiche Moseltal und die romantischen Moselorte. Als Tagesetappen vom Moselhöhenweg auf der Eifelseite empfehlen sich folgende Strecken von Lieser aus:
Der Moselhöhenweg von Lieser nach Klüsserath führt zunächst, die Lieser überquerend, hinauf auf den Brauneberg zu einer Schutzhütte und dann oberhalb der bekannten Weinlage "Brauneberger Juffer" vorbei bis nach Osann-Monzel. Weiter geht es überwiegend durch Waldgebiete bis zum Piesporter Heiligenhaus oberhalb von Piesport. Auf dem letzten Streckenabschnitt bis nach Klüsserath kommt man an einer Schutzhütte, einer Waldkapelle und zwei Grillhütten vorbei. Der Moselhöhenweg von Lieser nach Ürzig steigt zunächst die Weinberge an bis zur Höhe, von der man eine herrliche Aussicht auf das Städtchen Bernkastel-Kues und die Moselschleife hat. Die restliche Strecke bis nach Ürzig führt fast ausschließlich durch Waldgebiete. Markante Stationen sind die Paulskapelle auf dem Paulsberg (268 m. ü. M.), die Wegespinne Dreifaltigkeit oberhalb von Bernkastel-Kues-Wehlen mit Schutzhütte sowie der Aussichtspunkt und Rastplatz Donnerkreuz. Von Lieser erreicht man über die Moselbrücke (B 50) bei der
Liesermündung den Ort Mülheim (Mosel)
und damit den Mosel-Fahrradweg. Zu den weiteren Freizeitmöglichkeiten gehören Angeln, Wassersport, Sportschießen, Grillen, Weinproben und Besichtigungen von Weinkellereien. Von Lieser aus finden auch organisierte Ausflugsfahrten nach Trier, Idar-Oberstein, Luxemburg, Bernkastel-Kues und zu den Eifelmaaren statt. Die regelmäßigen Weinfeste und Veranstaltungen in Lieser sind das Schloßfest an Pfingsten, die Weinkirmes zum Patronatstag Peter und Paul (Ende Juni/Anfang Juli) und das Weinfest und Straßenfest am zweiten Wochenende im September. Infos zur Moselschiffahrt:
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