1.21 Trittenheim an der Mosel Weinfest Trittenheimer Altärchen Pfingsten Menhir Weingüter Piesport Altar Manderscheid Rotwein Bernkastel-Kues Geschichte August Weinkönigin Soldaten Neumünsterkirche Sponheim Weingesetz Prüm Straußenwirtschaften Weingut Personenschifffahrt Obermosel Weinlagen Weinwochenende Koblenz Klüsserath Panorama Moselschleife Rebsorten Minheim Moselbrücken Weinanbau Dhrontal Schiffsreise Moselbrücke |
1.21 Trittenheim an der Mosel Der bekannte Weinort und Fremdenverkehrsort Trittenheim mit knapp 1200 Einwohnern liegt ca. 36 km nordöstlich von Trier und etwa 29 km südwestlich von Bernkastel-Kues malerisch in eine Moselschleife eingebettet. Trittenheim gehört zur Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Die Mosel legt von Trittenheim bis zu ihrer Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz eine Strecke von 156 km zurück. Der Ort ist ringsum umgeben von Weinbergen. Gegenüber ragen steile Schieferfelsen empor, deren enge Terrassen nur mit viel Mühe für den Weinbau genutzt werden können. Hier ist auch eine der bekanntesten Weinlagen an der Mosel zu Hause, das "Trittenheimer Altärchen". Noch steiler ist allerdings die Weinlage "Felsenkopf" weiter moselaufwärts. "Apotheke" und "Leiterchen" heißen die weiteren Trittenheimer Weinlagen. Sie werden repräsentiert durch die einheimische Weinkönigin und gehören zu der Großlage "Michelsberg", zu der auch die Weinlagen der Moselorte Neumagen-Dhron, Piesport, Niederemmel und Minheim gehören. Neben Rieslingwein und anderen Weißweinsorten wird in Trittenheim auch Rotwein angebaut. Rotwein kommt in der Region nur selten vor, da sein Anbau an der Mosel jahrhundertelang durch das Weingesetz verboten war. Trittenheim ist auch Heimatort der deutschen Weinkönigin von 1991/1992. Die Brücke, die von Trittenheim zur anderen Moselseite und zum Ortsteil im Dhrönchen führt, wurde 1909 erbaut und ist damit eine der ältesten Moselbrücken überhaupt. Im Ort gibt es zahlreiche Straußenwirtschaften, Weingüter und Winzerhöfe. Zu den Hauptsehenswürdigkeiten gehören die Pfarrkirche St. Clemens, die Laurentiuskapelle und die alten Fährtürme. Ansonsten ist die Zahl historisch bemerkenswerter Bauten in Trittenheim eher gering. Dies hat teilweise seinen Grund in Zerstörungen während der kriegerischen Phasen früherer Jahrhunderte, vor allem aber in den Modernisierungsmaßnahmen des 19. und 20. Jahrhunderts. Trittenheim ist auch der Geburtsort von Johannes Trithemius (1462 bis
1516), einem Benediktinerabt und humanistischen Gelehrten von europäischem Rang. Zusammen
mit Nikolaus Cusanus aus Kues und Petrus
Mosellanus aus Bruttig
gehört er zu den großen mittelalterlichen Denkern des Mosellandes. In der zu Trittenheim gehörenden Siedlung "Im Dhrönchen" (ca. 1,5 km südöstlich von Leiwen) im Dhrontal (Kleine Dhron) auf der gegenüberliegenden Moselseite wurde am 26. Juni 1906 der bekannte Moseldichter Stefan Andres geboren. Getauft wurde er in der Leiwener Pfarrkirche. 1910 zog er mit seinen Eltern nach Schweich um. Nach abgeschlossenem Lehrerexamen und Studium an den Universitäten Köln, Jena und Berlin heiratete Stefan Andres 1932 Frau Dorothee Freudiger. Ab 1933 widmete er sich der Schriftstellerei. Vor allem die Romane seiner frühen Schaffenszeit spielen meistens im heimatlichen Raum. In vielen seiner Werke spiegelt sich sein christlich geprägtes Weltbild wider. Zu den veröffentlichten Büchern gehören unter anderem "Bruder Lucifer", "Die unsichtbare Mauer", "Wir sind Utopia", "Der Knabe im Brunnen", "Die Dumme" sowie die drei Bände der Trilogie "Die Sintflut". Am 29. Juni 1970 verstarb Stefan Andres im Alter von 64 Jahren. Mit einer Auflage seines Gesamtwerkes von Millionen Exemplaren gehört der Moseldichter zu den meistgelesenen deutschsprachigen Autoren. Zur Geschichte Die Namensendung -heim läßt vermuten, daß Trittenheim eine Gründung der Franken war. Allerdings fehlen hierfür bisher archäologische Hinweise. Dagegen weisen Funde spätrömischer Steinsärge auf dem gegenüberliegenden Ufer auf eine vorfränkische Siedlung hin. Greifbar wird die Geschichte Trittenheims ab dem 9. Jahrhundert.
Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 893. Die Grundherrschaft lag in den Händen der
Abtei Prüm. Aber auch die Abtei St. Matthias aus Trier
hatte hier ein Weingut. Es handelte sich dabei auch um einen Asylhof, in dem mit
Todesstrafe Bedrohte Zuflucht suchen konnten. Schließlich hielten auch die Grafen von
Manderscheid in der Eifel und Vianden in Luxemburg hier ihre Weingüter. Im 13. Jahrhundert trugen die Grafen von Vianden die Güter des Prümer
Klosters zu Lehen. Sie waren die Vögte der Eifelabtei. Als diese später Trittenheim als
Lehen an die Grafen von Manderscheid weitergaben, besaß Prüm de facto bereits
keine Rechte mehr in dem Ort.
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Einen schweren Rückschlag für die Bevölkerungsentwicklung
Trittenheims bedeutete der Dreißigjährige Krieg. Damals sank die Einwohnerzahl auf unter
die Hälfte. Erst Ende des 17. Jahrhunderts konnte sich der Ort von den Kriegsfolgen
erholen. Vor allem aber wuchs die Bevölkerung im Laufe des 18. Jahrhunderts an.
Die während der französischen Besatzungszeit (Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts) gegründete Bürgermeisterei Trittenheim, zu der auch die Gemeinde Klüsserath gehörte, bestand nach der Gründung des preußischen Staates weiter. Die Errichtung einer Moselbrücke im Jahre 1909 hatte nicht nur die
Einstellung des Fährbetriebs zur Folge, sondern schuf auch bessere Voraussetzungen für
die Bewirtschaftung der gegenüberliegenden Weinberge. Außerdem war der Anschluß an das
weiterführende Straßennetz erleichtert. Nach dem Bau der Dhrontalsperre konnten
Trittenheim und Umgebung ab 1913 mit Strom versorgt werden. Pfarrkirche St. Clemens Die katholische Pfarrkirche St. Clemens wurde zwischen 1790 und 1793 an Stelle eines Vorgängerbaus errichtet. Das Gotteshaus ist ein geräumiger Saalbau mit dreiseitigem Chorabschluß. Innen ist der Chor gerundet. Der Frontturm wurde 1842 um ein Obergeschoß erhöht. Beachtenswert ist die einheitliche Innenausstattung aus dem 18. Jahrhundert. Der Hochaltar ist ein imposanter Tabernakelaltar. Er stammt, wie auch die beiden gleichartigen Seitenaltäre aus dem Jahre 1720. Der Tabernakel selbst, über dem ein großes Kruzifix emporragt, ist etwas jüngeren Datums. Der Kanzelkorb dient nach einer Umgestaltung seit 1969 als Zelebrationsaltar. Der Taufstein besteht aus zwei unterschiedlich alten Teilen. Der Fuß mit vier Engelsfiguren ist aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, das Becken aus dem 18. Jahrhundert. Im Kirchenschiff ist reicher barocker Figurenschmuck zu sehen. Laurentiuskapelle Oberhalb von Trittenheim in den Weinbergen steht die Laurentiuskapelle. Von dem ehemaligen kleinen Gotteshaus ist nur noch der Chor aus dem 16. Jahrhundert erhalten. 1920 wurde er durch eine Vorhalle mit einem Turm erweitert. Erstmals erwähnt wurde die Laurentiuskapelle in einem Visitationsbericht des Jahres 1569. Möglicherweise bestand sie aber schon im 10. oder 11. Jahrhundert. In weiteren Visitationsberichten der Jahre 1652, 1669 und 1715 wurde immer wieder darauf hingewiesen, daß der Altar entweiht sei, und der elende Zustand der Laurentiuskapelle sowie das Fehlen einer entsprechenden Ausstattung beklagt. Ungeachtet des miserablen Bauzustandes wurde aber jedes Jahr am Patronatsfest ein Amt gefeiert. Außerdem fand regelmäßig eine Prozession zur Kapelle statt. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde dann aber der Gottesdienst endgültig untersagt, da die Würde der Meßfeier nicht mehr gewährleistet war. In der Folgezeit verfiel das kleine Gotteshaus wohl vollends. Jedenfalls wurde bei Visitationsberichten über Trittenheim im 19. Jahrhundert keine Laurentiuskapelle mehr aufgeführt. 1918 setzte sich ein kunstsinniger Pfarrer zusammen mit einem Volksschullehrer für die Wiedererrichtung der Laurentiuskapelle ein. Beeinflußt durch den Eindruck des Ersten Weltkrieges entstand die Idee, sie als Kriegergedächtnisstätte zu nutzen. 1920 fand die Einweihungsfeier statt. Am 8. August desselben Jahres (Fest des hl. Laurentius) fand nach über 200 Jahren erstmals wieder ein Gottesdienst in der Kapelle statt. Forthin wurden an dieser Stelle auch Gedenkfeiern für die gefallenen Soldaten gehalten. Mit der Einweihung eines Kreuzweges zur Laurentiuskapelle nach dem Zweiten Weltkrieg gewann die Stätte wieder eine stärkere Einbindung in das religiöse Leben der Gemeinde. Auch für Trittenheim als Fremdenverkehrsort wurde die Kapelle zu einem besonderen Anziehungspunkt. Tourismusangebote In der Umgebung von Trittenheim bestehen im Verbund mit den Moselorten Minheim, Neumagen-Dhron
und Piesport 21 örtliche Wanderwege mit einer
Gesamtlänge von über 300 km. Sie sind markiert durch weiße Zahlen auf grünem Grund. Mit dem Fahrrad kann man sich moselabwärts in Richtung Piesport oder moselaufwärts in Richtung Köwerich aufmachen. Auf der anderen Seite führt der Mosel-Fahrradweg flußabwärts nach Neumagen-Dhron oder flußaufwärts nach Leiwen. Trittenheim verfügt auch über einen Campingplatz und eine Anlegestelle für Personenschifffahrt auf der Mosel. Zwischen Trier und Bernkastel-Kues bestehen während der Saison immer wieder Möglichkeiten, eine kurze Schiffahrt oder eine längere Schiffsreise zu unternehmen. Von Mitte Mai bis 1. Oktober verkehren unter anderem jeden Dienstag Moselschiffe in beiden Richtungen. Von Trittenheim aus startet ein Personenschiff gegen 11 Uhr in Richtung Trier und gegen 11.30 Uhr in Richtung Bernkastel-Kues (unverbindliche Angaben). Genaue Zeitangaben sind dem Fahrplan vor Ort zu entnehmen. Infos zur Moselschiffahrt: Schiffsanlegestellen der Moselschiffahrt bzw.
Schleusen zwischen Trier und Bernkastel-Kues: Leiwen | Trittenheim | Neumagen-Dhron | Piesport | Minheim | Schleuse Wintrich | Kesten | Brauneberg | Mülheim | Bernkastel-Kues. In Trittenheim finden jährlich mehrere Weinfeste bzw. Winzerfeste statt. An Pfingsten veranstaltet der Ort sein Weinfest und Heimatfest. Die Laurentius-Weinkirmes bzw. "Die große Messe der Trittenheimer Weine" wird am zweiten August-Wochenende gefeiert. Zusätzlich gibt es noch ein Weinstraßenfest Ende August, Anfang September. Freunde des Rebensafts haben also die Wahl, wann sie sich zu einem Weinwochenende nach Trittenheim aufmachen.
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