1.02 Trier-Biewer an der Mosel
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1.02 Trier-Biewer Der Trierer Stadtteil Biewer liegt am linken Moselufer an der B 53. Hier münden der Biewerbach und der Aacher Bach in die Mosel. Er schmiegt sich eng an die rote Sandsteinwand des Moselberges. Von Trier-Biewer legt die Mosel bis zu ihrer Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz eine Strecke von 189 km zurück. Die knapp 5 km entfernte Innenstadt von Trier erreicht man, wenn man zunächst der B 53 nach Trier-Pallien folgt und dort über die Kaiser-Wilhelm-Brücke, die nördlichste der drei Moselbrücken bei Trier, fährt. An der Kaiser-Wilhelm-Brücke befindet sich eine Anlegestelle für Linienschiffe. Die Entfernung nach Bernkastel-Kues beträgt ungefähr 56 km. Zur Geschichte Das Biewertal hat sich schon in frühgeschichtlicher Zeit einen Namen gemacht. Hier trafen sich die ersten Trierer Christen zum Gottesdienst. Durch das Biewertal führte einst auch eine kleine Römerstraße als Verbindungsstück zur Hauptstraße Trier-Köln. Erstmals erwähnt wurde der Ort Biewer im Jahre 929, als er durch Tausch von Erzbischof Rutger erworben wurde. 1030 bestätigte Erzbischof Poppo einen Hof zu Biewer mit Äckern, Wiesen, einer Mühle mit Eigenland und einem Kastanienwäldchen als Besitz von St. Marien. In dieser Urkunde wurde auch eine Kapelle genannt, die der Martinuspfarrei in Pfalzel unterstellt war. Pfarrkirche St. Jakob Die zwischen 1911 und 1913 aus rotem Sandstein erbaute Pfarrkirche St. Jakobus ist eine dreischiffige Hallenkirche mit eingezogenem Chor. Der Bau weist außen klare romanische Stilelemente auf. Der untere Teil des Flankenturms ist quadratisch. Die oberen Geschosse sind achteckig und werden von einem Zeltdach abgeschlossen. Beim Turm befindet sich auch der Eingang zum Gotteshaus. Im Inneren der Kirche überwiegt ein neoklassizistischer Stil. Das
Tonnengewölbe des Mittelschiffs ruht auf schlanken Achteckpfeilern. Die Seitenschiffe
sind flach gedeckt. St.-Jost-Kapelle/ehemaliges Leprosenhaus Am westlichen Ortsausgang von Biewer, an der Straße nach Trier-Pallien, steht eine Kapelle, die dem hl. Jodokus oder St. Jost geweiht ist. Bereits im Jahre 1283 wurde an dieser Stelle ein Gotteshaus urkundlich erwähnt. Der kleine Saalbau mit dreiseitig geschlossenem Chor stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Innenausstattung aus der Erbauungszeit ist eher schlicht. In früheren Jahrhunderten wurden hier in einfachen Sichenhütten die Leprakranken aus dem ganzen damaligen Erzbistum Trier untergebracht, nachdem sie von ihrer Gemeinde ausgestoßen worden waren. Hier warteten die Aussätzigen auf ihren langsamen und qualvollen Tod. Freizeitmöglichkeiten Gut ausgebaute Radwege ermöglichen es, von Biewer aus schöne Ausflüge entlang
der Mosel zu unternehmen. Nach Trier bzw. ans
andere Moselufer gelangt man, wie mit dem Pkw, über die Kaiser-Wilhelm-Brücke bei
Trier-Pallien oder in nördlicher Richtung über die Moselbrücke hinter Trier-Pfalzel nach Trier-Ruwer. Westlich von Biewer, unterhalb vom Kockelsberg, befindet sich auch das
Wildgehege "Weißhaus-Wald" (Schwarzwild, Rehe) mit einer interessanten
Buntsandsteinfelsen-Landschaft. Am Ende eines Spaziergangs oder einer Wanderung lädt das
Gasthaus und Restaurant "Weißhaus" zu einem gemütlichen Ausklang ein. Von hier
aus hat man auch einen schönen Blick auf Trier und
die Mosel bis zu den Hunsrückhöhen. Lohnenswert ist auch ein Ausflug mit dem Fahrrad oder dem Pkw in das knapp 10 km flussaufwärts von Biewer am linken Moselufer gelegene Lustschlösschen Monaise. Monaise, erbaut zwischen 1779 und 1783 im französisch-klassizistischen Stil, war früher der Sommersitz des Trierer Domdechanten und späteren Fürstbischofs von Speyer, Philipp Nikolaus Graf von Walderdorf. Die Anlage beeindruckt duch die geradlinige, symmetrische Fassadenaufteilung. Die Dachbalustrade wird von vier runden Säulen getragen. In Trier-Biewer gibt es auch eine größere Sporthalle. Sie wird unter anderem
auch von den Handballern der TSG Biewer benutzt, die im Jahre 2000 ihr hundertjähriges
Bestehen feierte.
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