1.12 Mehring an der Mosel Fahrradwege Villa Römervilla Rhein Häuser Weinmuseum Eifel Hunsrück Trier Mehringer Koblenz Geschichte Michael Saarburg Fährturm Schiffahrt Wandgemälde Prüm Leiwen Fahrplan Bernkastel-Kues Papiermühle Innenraum Bachstraße Arm Zellerberg Schweich Moselbrücke |
1.12 Mehring Zusammen mit dem Ortsteil Lörsch hat der Weinort Mehring etwa 2000 Einwohner. Er liegt auf der linken Moselseite, ca. 20 km nordöstlich von Trier und ca. 40 km südwestlich von Bernkastel-Kues. Die Mosel legt von Mehring bis zu ihrer Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz eine Strecke von 172 km zurück. Verwaltungsmäßig gehört Mehring zur Verbandsgemeinde Schweich im Landkreis Trier-Saarburg. Der Ortsteil Lörsch liegt genau gegenüber von Riol. Ideale Vorraussetzungen für den Weinbau bietet der nach Süden gerichtete Gleithang, der sich hinter Mehring erhebt. Hier reifen die Weinreben der Mehringer Weinlagen "Blattenberg", "Goldkupp", "Zellerberg". Sie gehören zur Großlage "St. Michael", zu der auch die Weinlagen der Moselorte Pölich, Schleich, Detzem, Ensch, Thörnich, Klüsserath, Der Ort besitzt darüber hinaus einen weit in den Hunsrück reichenden Gemarkungsteil auf der rechten Moselseite. Neben Wiesen und Ackerland befinden sich hier bedeutende Waldbestände. Der Beiname "Mehringer Schweiz" für die bewaldeten Uferhänge kündet von einem reizvollen Landschaftsbild. Von Mehring aus führt auch eine Brücke zum rechten Moselufer, das mit einer rekonstruierten römischen Villa eine besondere Attraktion besitzt. Im Zuge des Moselausbaus in den 1960er Jahren erhielt Mehring eine neue Uferfront. Aufgrund dieser Maßnahme mußten über 70 Häuser abgerissen werden. Mehr noch litt aber der Ort unter großen ungewollten Zerstörungen, einem Dorfbrand im Jahre 1840 und den Luftangriffen von 1945. Daher besitzt Mehring heute, abgesehen von der Pfarrkirche St. Medardus, wenig historische Bausubstanz und vermittelt den Eindruck einer modernen Wohngemeinde. Zur Geschichte Zeugnis einer römischen Besiedlung auf der Gemarkung Mehring ist die
ehemalige Römervilla gegenüber dem Ort. Hier führte auch die Römerstraße nach Trier vorbei. Zum Kurtrierischen Besitz in Mehring gehörten ein Kohlenplatz und der
sogenannte Zellerhof. Letzterer wurde von den Franzosen 1807 versteigert. In dieser Zeit
war Mehring Bürgermeisterei wie auch später unter preußischer Herrschaft. Pfarrkirche St. Medardus Bereits im 8. Jahrhundert gab es in Mehring eine Kirche, die dem hl. Medardus geweiht war. 1723 und nach einem Brand 1834 wurde jeweils ein Neubau errichtet. Der Unterbau des Turmes, der aus dem Jahre 1723 stammt, wurde erhöht und mit einer Haube abgeschlossen. Der fünfseitig geschlossene, klassizistische Saalbau ist nach Süden gerichtet. An der Giebelfront befinden sich Grabsteine ehemaliger Priester und eine Grabplatte des 1846 vrstorbenen Johann Baptist Schneider. Der Innenraum ist durch Pilaster gegliedert. Bei Renovierungsmaßnahmen wurden frühe Deckengemäöde und Wandgemälde freigelegt. Zu den barocken Ausstattungsstücken gehören ein reich verzierter Tabernakelaltar (Hochaltar) aus dem 18. Jahrhundert, Figuren der Heiligen Rochus und Sebastian aus dem 17. Jahrhundert sowie Bildwerke des hl. Augustinus und der hl. Walburga. Der Taufstein präsentiert sich im klassizistischen Stil. Am Kirchturm ist ein Kreuzigungsbildstock aus dem Jahre 1692 angebracht.
Unter dem Gekreuzigten sind von oben nach unten ein Engelskopf, die Inschrift des Stifters
Pastor Petrus Loster Trevirenzis und das Stifterwappen mit Wahlspruch zu sehen. Der
Bildstock ist eine hervorragende Steinmetzarbeit. Wegekeuze/Bildstöcke/Medarduskapelle Bei einem Spaziergang durch Mehring trifft man an verschiedenen Stellen
auf weitere Zeugnisse christlichen Glaubens. In der Bachstraße, im Kapellenweg und in der
Schulstraße hinter einem Brunnenstock stehen Wegekreuze.
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Außerhalb des Ortes findet man ein weiteres Wegekreuz (nördliche
Gemarkung), einen Bildstock (südliche Gemarkung) und ein Landwehrkreuz (auf der höchsten
Erhebung der Moselberge, nordwestlicher Gemarkungsrand).
Am Moselufer steht eine kleine Medarduskapelle. Sie wurde 1926 als Kriegergedächtniskapelle für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet. Die Bildfenster zeigen Darstellungen von Soldaten, der hl. Anna, der hl. Maria, des hl. Michael und dem gekreuzigten Christus. Als Barockfiguren sind auf dem Altar der hl. Medardus und daneben die Heiligen Sebastian und Donatus zu erkennen. Vom Spinnerkreuz auf dem Mehringer Kalvarienberg erzählt man sich Folgendes: Vor langer Zeit sah ein Mann namens Spinner zu, wie einer gehenkt werden sollte. Er fragte sich, wie es dem Todeskandidaten wohl zumute sein möge. Schon die Schlinge um den Hals rief dieser plötzlich, daß er noch etwas zu sagen habe. Mit dem Finger auf Spinner zeigend bezeichnete er diesen als Mittäter. Die Hinrichtung wurde zunächst verschoben und die Angelegenheit untersucht. Einige Wochen später sollte Spinner zusammen mit dem Bösewicht gehenkt werden. Als das Volk um den Galgen versammelt war, rief der Bösewicht erneut, daß er was zu bekennen habe. Sein Galgenbruder sei unschuldig. Zu Spinner gewandt, sagte er: "Nun weißt du, wie es einem zumute ist, der an den Galgen soll." Spinner wurde auf freien Fuß gesetzt. Aus Dankbarkeit für seine Errettung ließ er an der Stelle, wo sich der Galgen befunden hatte, ein Kreuz aufstellen. Ehemaliger Fährturm Am Moselufer steht der ehemalige, viergeschossige Fährturm. Der quadratische Bau wird von einem Pyramidenhelm nach oben abgeschlossen. Erbaut wurde er Ende des 18. Jahrhunderts vom Erzbischof und Kurfürst von Trier Clemens Wenzeslaus von Sachsen (Kurfürst 10. Februar 1768, abgesetzt 25.April 1802, 27. Juli 1812). Interessanterweise hatte der Fährturm auf der gegenüberliegenden Seite kein Pendant. Das Seil für die Fähre war vielmehr an der Felswand befestigt. Weinmuseum und Heimatmuseum In der Bahnstraße 47 ist ein Weinmuseum und Heimatmuseum untergebracht.
Die ständige Ausstellung informiert über die Ortsgeschichte von Mehring. Zu sehen sind
auch historische Geräte des moselländischen Weinbaus. Römische Villa Die römische "villa rustica" gegenüber von Mehring ist ein
historisch wertvoller Anziehungspunkt. Entdeckt wurde die Anlage bereits Anfang des 19.
Jahrhunderts. In den 1980er Jahren wurde das Herrenhaus des Gutshofes teilweise
rekonstruiert. Tourismusangebote Schöne Spazierwege und Wanderwege führen von Mehring aus durch die Weinberge in den Mehringer Wald. Auf der anderen Moselseite locken die sogenannte "Mehringer Schweiz" und der Detzemer Wald mit dem Fünfseenblick. Erweitert wird die Aussicht, wenn man den 20 m hohen Holzturm (395 m. ü. M.) besteigt. Von seiner Spitze aus fällt der Blick auf die sich zwischen Eifel und Hunsrück hindurchwindende Mosel und ihre fünf Flußschleifen, die dem Aussichtspunkt den Namen geben. Ein Ausflugsziel mit schöner Fernsicht ist auch die Beckshöhe (463 m. ü. M.) im Kammerwald, südlich der Mosel. Oberhalb von Mehring beim Rastplatz Mehringer Höhe trifft man auf den Moselhöhenweg, der zwischen Trier und Koblenz verläuft. Von der Mehringer Höhe aus führt er zunächst ein Stück parallel zur Autobahn durch den Mehringer Wald und dann nacheinander durch den Detzemer und den Leiwener Wald bis zur Zummethöhe oberhalb von Leiwen und Trittenheim in Richtung Traben-Trarbach. Von der Zummethöhe aus ist es nicht mehr allzu weit bis zur Papiermühle im Dhrontal, einem Seitental der Mosel. Dort schließen sich zwei Tagesetappen (Papiermühle Monzelfeld und Monzelfeld Traben-Trarbach) auf dem Moselhöhenweg an, bevor man mit Traben-Trarbach erst wieder einen Moselort anläuft. Hauptsehenswürdigkeiten, die auf dieser Strecke passiert werden, sind die Burgruine Landshut bei Bernkastel-Kues, die Graacher Schanzen und die Ruine des Klosters Wolf. In umgekehrter Richtung führt der Moselhöhenweg von der Mehringer Höhe nach Riol und schließlich nach Trier. Fahrradwege befinden sich auf beiden Seiten der Mosel. Auf der linken
Seite geht es flussabwärts nach Pölich, Schleich und Ensch.
Der Ort ist auch nach dem Ausbau der Rampe ein ideales Gleitschirmgelände. Zu beachten ist allerdings die lange Distanz zwischen Startplatz und Landeplatz. Wassersportfreunde finden in Mehring eine Anlegestelle für Paddler vor. Zwischen Trier und Bernkastel-Kues bestehen während der Saison immer wieder Möglichkeiten, eine kurze Schiffahrt oder eine längere Schiffsreise zu unternehmen. Von Mitte Mai bis 1. Oktober verkehren unter anderem jeden Dienstag Personenschiffe in beiden Richtungen. Von Mehring aus startet ein Fahrgastschiff gegen 10.30 Uhr in Richtung Bernkastel-Kues und gegen 12 Uhr in Richtung Trier (unverbindliche Angaben). Genaue Zeitangaben sind dem Fahrplan vor Ort zu entnehmen. Infos zur Moselschiffahrt: Schiffsanlegestellen der Moselschiffahrt bzw.
Schleusen zwischen Trier und Bernkastel-Kues: Leiwen | Trittenheim | Neumagen-Dhron | Piesport | Minheim | Schleuse Wintrich | Kesten | Brauneberg | Mülheim | Bernkastel-Kues. Am ersten Wochenende im September findet in Mehring jährlich ein Weinfest mit Winzerspiel statt, in dessen Mittelpunkt die Weinkönigin steht. Darüber hinaus werden Winzerhoffeste im September und Oktober veranstaltet, bei denen ebenfalls reichlich Moselwein fließt.
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