1.18 Klüsserath an der Mosel Passionsspiele Kaminplatten Wintrich Wappen Angeln Campingplatz Mehring Salm Weinfest Personenschiffahrt mittelalterliche Wohnhäuser Eifel Minheim Echternach Pölich Moselbrücke Bedeutung Anlegestelle Leiwen Weingut Trier Kloster Piesport Koblenz Schifffahrt Trittenheim Mülheim Burg Ensch Weinkeller Kirche Synagoge Kurfürsten Geschichte Hagen zur Motten Anna Villa Rittermahl-Anbieter in Rheinland-Pfalz |
1.18 Klüsserath Die traditionsreiche Weinbaugemeinde Klüsserath am linken Moselufer mit rund 1100 Einwohnern liegt ca. 29 km nordöstlich der Stadt Trier und ungefähr 32 km südwestlich von Bernkastel-Kues. Verwaltungsmäßig gehört der Ort zur Verbandsgemeinde Schweich im Landkreis Trier-Saarburg. Die Mosel legt von Klüsserath bis zu ihrer Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz eine Strecke von 162 km zurück. Klüsserath ist ein klassisches Straßendorf mit langgezogenen
Parallelstraßen und einer ausgedehnten Moseluferpromenade. Nicht umsonst sagt man an der
Mosel, wenn es um lange Strecken geht: "so lang wie Klüsserath." Die
Parallelstraßen sind durch kleine Gäßchen miteinander verbunden. Am westlichen Ortsausgang von Klüsserath mündet die Salm in die Mosel,
die etwa 15 km südlich von Gerolstein in der Eifel entspringt. Über die Salm führen die
Bundesstraße 53 und eine Dorfbrücke. Eine Moselbücke besitzt Klüsserath nicht. Mehring, Pölich, Schleich, Detzem, Ensch, Thörnich, Zur Geschichte In keltischer Zeit hieß Klüsserath "Untariacum". Auch von den Römern war der Ort besiedelt. Am Westrand befand sich eine römische Villa, und wenige Kilometer östlich des Dorfes entdeckte man einen Friedhof. Auch die Franken besaßen hier königliche Krongüter. Erwähnt wurde Klüsserath erstmals im Jahre 748 als "Cluserado". In
späteren Urkunden variiert die Schreibweise leicht. Wahrscheinlich gehen die
verschiedenen Bezeichnungen in ihrer Bedeutung auf eine Rodung der Bergenge bei
Klüsserath zurück. Im Jahre 1270 erwarben die ritterlichen Herren von Bruch eine Anlage, die im 14. Jahrhundert als kurfürstliche Burg (Wasserburg) in den Besitz des Trierer Erzbischofs überging. Eine St. Remigius geweihte Pfarrkirche am Ostrand Klüsseraths wurde erstmals 1295 genannt. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde jedoch ein neues Gotteshaus in der Ortsmitte errichtet, das in späterer Zeit als Pfarrkirche St. Maria geführt wurde. Daneben bestand die alte Remigiuskapelle bis ins 18. Jahrhundert weiter. Nach dem Ende des Trierer Kurstaates bildete Klüsserath zusammen mit Trittenheim eine französische Bürgermeisterei. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Bürgermeistereien Trittenheim und Leiwen nach Klüsserath verlegt. 1934 wurde der Ort Sitz eines Amtes. Pfarrkirche St Maria Die katholische Pfarrkirche St. Maria wurde 1783 an Stelle einer mittelalterlichen Vorgängerkirche im barocken Stil erbaut. Von dem früheren Gotteshaus stammt noch der spätgotische Chor (Ende des 15. Jahrhunderts). Das Langhaus mit eingefügtem Westturm wurde 1934 nach Süden erweitert. In der Nische über dem Rundbogenportal steht eine Figur der Muttergottes mit Kind. Der steinerne Hochaltar aus dem Jahre 1622 ist eine figurenreiche
Renaissancearbeit. Im Zentrum des Aufsatzes steht ein Vesperbild vor einem Kreuzrelief. In
den Figuren zu beiden Seiten erkennt man die Heiligen Hubertus und Magdalena. Im Aufsatz
ist die Krönung der Himmelskönigin dargestellt. Nach oben abgeschlossen wird der
Hochaltar durch eine Kreuzigungsgruppe. Auf den Gebälkaufsätzen sind Figuren von acht
Aposteln zu sehen. Auf dem zur Pfarrkirche gehörenden Fredhof steht auf einem Sandsteinpfeiler ein
neugotisches Friedhofskreuz (1911) mit Metallkorpus.
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Ehemalige kurtrierische Wasserburg Die frühere kurfürstliche Wasserburg liegt zwischen der Hauptstraße und dem Moselufer. Die spätmittelalterliche Anlage mit dem hochaufragenden Burghaus hebt sich markant von der vierseitigen Umbauung ab. Zugänglich ist sie vom Gemeindeplatz aus. Sie ist Zeugnis der grundherrschaftlichen Entwicklung in Klüsserath und darüber hinaus ein gutes Beispiel für die Wandlung einer Burg zum Schloß. Zur Geschichte Die ehemalige Wasserburg geht zurück auf ein Anwesen, das 1270 von den Herren von Bruch als ritterliches Gut erworben wurde. Dieses hatte sich aus einem fränkischen Herrenhof entwickelt. 1338 erhielt der Erzbischof von Trier, Balduin von Luxemburg (* 1285, Kurfürst 7. Dezember 1307, 21. Januar 1354), die als "castrum", also als Burg bezeichnete Anlage zu Lehen. Im Laufe der Geschichte ging der ehemalige Brucher Besitz mit seiner grundherrschaftlichen Bedeutung für Klüsserath durch Erbfolge in verschiedene Hände über. Der berühmteste Bewohner der ehemaligen Wasserbug war der Junker Richard von Hagen zur Motten, der im alten Chor der Pfarrkirche bestattet ist. Das heutige Gebäude stammt im wesentlichen aus dem 16. Jahrhundert. Der zweischiffige, dreijochige Keller, dessen kreuzgeripptes Deckengewölbe auf Pfeilern ruht, ist älteren Datums. 1744 wurde an der Westseite über dem Graben ein langgestrecktes eingeschossiges Kelterhaus mit Walmdach angebaut. Am Burghaus wurden nach einem Brand im 18. Jahrhundert an Stelle der Schießscharten Fenstergewände eingezogen. Im Zuge der Säkularisation wurde die Burg von der französischen Regierung als Nationaleigentum beschlagnahmt und anschließend versteigert. Es war Bürgermeister Strauhs von Klüsserath, der die Anlage für 720 Taler erstand. Später gelangte sie in den Besitz der Familie Gebert. Nach der Versteigerung fanden Anfang des 19. Jahrhunderts einige Umbaumaßnahmen statt, die das aktuelle Erscheinungsbild prägen. Heute dient das Burghaus als Wohngebäude. Die Anlage Ein aufgefüllter Wassergraben erinnert noch daran, daß die Anlage in früherer Zeit als Wasserburg diente. Das Wasser für den schützenden Burggraben wurde von der Mosel eingeleitet. Außerhalb des Wassergrabens zur Dorfseite hin lagen mehrere zur Burg gehörende Gebäude. Zum Burghaus gelangte man über eine Holzbrücke, die 1783 wegen Baufälligkeit abgerissen und durch eine Steinbrücke ersetzt wurde. Die ehemalige kurtrierische Wasserburg ist eine dreigeschossige Anlage mit Mansarddach. Nordseite und Südseite (Moselseite) der unteren Geschosse sind durch gleich gereihte Rechteckfenster gegliedert. Das dritte Obergeschoß wird von quadratischen Fenstern bestimmt. Von der ehemaligen Inneneinrichtung sind noch zwei Kaminplatten aus dem 17. Jahrhundert mit Darstellungen von Adam und Eva, der Kreuzigung und Wappen des Kurfürsten Johann Hugo von Orsbeck erhalten. Der Gewölbekeller wird als Weinkeller benutzt, in dem Weinproben auf Anfrage organisiert werden. Ehemaliger Echternacher Hof Der ehemalige Echternacher Hof am östlichen Ortsende, ein Weingut aus
dem frühen 18. Jahrhundert, ist ein Bruchsandsteinbau barocken Stils. An beiden Seiten
sind eine eingeschossige Küferwerkstatt und eine Scheune angebaut. Im westlichen Innenhof
befindet sich ein Weinkeller. Die Einteilung im Innern des Gebäudes ist noch original
erhalten. Weitere Besichtigungspunkte in Klüsserath sind verschiedene Höfe, das Gebäude der ehemaligen Synagoge, die Marienkapelle (Hauptstraße 119), verschiedene Wegekreuze und der Dorfbrunnen bei der Gerichtslinde, an der sich noch die Eisenringe befinden, mit denen die Delinquenten angekettet wurden. Tourismusangebote In und um Klüsserath gibt es markierte Wanderwege. Zwischen Trier und Koblenz verläuft auch der Moselhöhenweg, der durch ein "M" markiert ist. Die Route führt auf beiden Seiten der Mosel sowohl durch den Hunsrück als auch durch die Eifel. Höhepunkte der einzelnen Etappen sind die zahlreichen Burgen und Burgruinen an der Mosel sowie herrliche Aussichtspunkte auf das windungsreiche Moseltal und die romantischen Moselorte. Als Tagesetappen vom Moselhöhenweg auf der Eifelseite empfehlen sich folgende Strecken von Klüsserath aus:
Der Moselhöhenweg von Klüsserath nach Schweich führt zunächst über die Salm und dann in einigen Windungen vorbei an der Kahlbachmühle und weiter durch die Weinberge oberhalb von Ensch bis zum sogenannten Zitronenkreuz (300 m. ü. M.). Die nächste Station ist das Landwehrkreuz (410 m. ü. M.) auf dem Hummelsberg. Von dort geht es weiter am Mehringer Berg vorbei zwischen Weinbergen und Wald bis zum Etappenziel Schweich. Der Moselhöhenweg von Klüsserath nach Lieser führt im ersten Streckenteil durch Weinbergswege und Waldwege bis zum Piesporter Heiligenhaus oberhalb von Piesport. Auf diesem Abschnitt kommt man an einer Schutzhütte, einer Waldkapelle und zwei Grillhütten vorbei. Weiter geht es überwiegend durch Waldgebiete nach Osann-Monzel. Hinter dem Ort verläuft der Moselhöhenweg oberhalb der bekannten Weinlage "Brauneberger Juffer", bis es dann hinter einer weiteren Schutzhütte schließlich talwärts nach Lieser geht. Fahrradfahrer können von Klüsserath aus moselabwärts nach Trittenheim oder moselaufwärts in Richtung Ensch fahren. Bevor man Ensch erreicht, kann man über
eine Brücke nach Thörnich übersetzen und von
dort in beiden Richtungen den Mosel-Fahrradweg benutzen. Zwischen Trier und Bernkastel-Kues bestehen während der Saison immer wieder Möglichkeiten, eine kurze Schifffahrt oder eine längere Schiffsreise zu unternehmen. Von Mitte Mai bis 1. Oktober verkehren unter anderem jeden Dienstag Fahrgastschiffe in beiden Richtungen. Von Klüsserath aus startet ein Personenschiff gegen 11 Uhr in Richtung Bernkastel-Kues und gegen 11.30 Uhr in Richtung Trier (unverbindliche Angaben). Genaue Zeitangaben sind dem Fahrplan vor Ort zu entnehmen. Infos zur Moselschiffahrt: Schiffsanlegestellen der Moselschiffahrt bzw.
Schleusen zwischen Trier und Bernkastel-Kues: Leiwen | Trittenheim | Neumagen-Dhron | Piesport | Minheim | Schleuse Wintrich | Kesten | Brauneberg | Mülheim | Bernkastel-Kues. Am letzten Augustwochenende findet jährlich das Klüsserather Weinfest statt, bei dem reichlich Moselwein fließt. Alle zwei Jahre veranstaltet der Ort an Pfingsten ein internationales Trachtenfest. Alle drei Jahre kann man in der Adventszeit eine Krippenausstellung besuchen. Im Jahre 2000 wurden erstmals in Klüsserath Passionsspiele aufgeführt. Über 150 Akteure, Statisten und Sänger waren an diesem Schauspiel beteiligt. Aufgrund des großen Erfolges sollen Wiederholungen stattfinden. Allerdings steht der Jahresrhythmus noch nicht fest.
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