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1.22 Neumagen-Dhron
Neumagen-Dhron mit über 2500 Einwohnern ist Sitz der gleichnamigen
Verbandsgemeinde im Landkreis Das Erscheinungsbild von Neumagen-Dhron mit seinen schönen Winzerhöfen und Bürgerhäusern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert wird vom Naturschiefer bestimmt, dem klassischen Baumaterial an der Mosel. Die Gemeinde gilt als der älteste Weinort Deutschlands. Noch heute gehört sie zu den Moselorten, die für beste Moselweine bekannt sind. Die Neumagener Weinlagen heißen "Laudamusberg", "Engelgrube", "Rosengärtchen", "Nußwingert", "Häschen", "Großer Hengelberg", "Sonnenuhr" und "Grafenberg", die Dhroner Weinlagen "Hofberger" und "Roterd". Sie gehören zu der Großlage "Michelsberg", zu der auch die Weinlagen der Moselorte Trittenheim, Piesport, Niederemmel und Minheim gehören. Der Name Neumagen geht auf die lateinische Bezeichnung "Noviomagus" zurück, was wörtlich übersetzt "Neumarkt" bedeutet. Während Neumagen fast kleinstädtisch wirkt, hat Dhron noch den Charakter eines typischen Winzerdorfes. In der Nähe von Neumagen-Dhron befindet sich das romantische Dhrontal mit dem von Wald umschlossenen Ortsteil Papiermühle. Zur Geschichte Neumagen-Dhron ist eine Siedlung aus keltischer Zeit. Erwähnt wurde der Ort bereits im 2. Jahhundert in einem römischen Reisebericht. Kaiser Konstantin wählte ihn als Sommerresidenz. Er ließ hier im 4. Jahrhundert eine Befestigungsanlage zur Sicherung der Handelsstraße von Trier nach Mainz errichten, die etwas unterhalb bei Niederemmel in den Hunsrück abbog. Funde belegen, daß das Kastell von einem fast ovalen Grundriß mit 14 Türmen und zwei Toren versehen war und einen Umfang von etwa 100 x 130 m hatte. Die Mauern hatten eine Höhe von über 8 m und eine Dicke von mehr als 3,50 m. Als Baustoff wurden wegen Materialmangels unter anderem Grabmale und Steinaltäre benutzt. Daneben bestanden in Neumagen viele römische Villen. Die Größe der römischen Siedlung erklärt sich einerseits daraus, daß Neumagen in der Antike ein bedeutender Verlade- und Umschlagplatz für Wein, Holz und Vieh war. Die Bewohner konnten sich daher auch eines gewissen Wohlstandes erfreuen. Andererseits fiel dem römischen Moselort auch aufgrund des Übergangs über die Dhron und der benachbarten Furt durch die Mosel eine militärische Bedeutung zu. Die meisten der zahlreichen römischen Fundstücke von Neumagen-Dhron
sind heute im Landesmuseum Trier zu sehen. Im Ort
selbst befinden sich aber gute Reproduktionen, darunter das berühmte Neumagener
Weinschiff, ein Grabmal für einen Weinhändler und das nicht weniger bekannte
Schulrelief. Letzteres darf als Hinweis auf die Existenz einer römischen Schule, eines
Gymnasiums, im Stadtgebiet verstanden werden. Allgemein gelten die Neumagener Denkmäler
als steinerne Zeugen der reichen Oberschicht. Allein in Bezug auf Grabdenkmäler konnten
über 1000 Fragmente und Reliefteile zusammengetragen werden, aus denen 40 Grabmonumente
aus dem 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. rekonstruiert werden konnten. An der Vielfalt der
Architekturformen läßt sich die Entwicklung der römischen Bildhauerkunst im Moselland
ablesen. Die an den Handelsstraßen aufgestellten, bildverzierten Grabsteine dienten nicht
nur als würdige Denkmäler für die Verstorbenen, sondern auch als
"Reklameschilder", als Empfehlungsschreiben der moselländischen
Weinlieferanten. Das Gelände der römischen Festung diente in der Merowingerzeit als
königlicher Besitz, der im Jahre 882 von den Normannen zerstört wurde. An seine Stelle
trat im Mittelalter die kurtrierische Petersburg, die wohl Ende des 13. Jahrhunderts von
Erzbischof Boemund von Warnesberg (Kurfürst 6. März 1289, 9. Dezember 1299)
errichtet wurde. Eine weitere Burg bestand im Ortsteil Dhron, die den Namen des Bischofs
Nicetius trug. Die älteste Pfarrkirche wurde 1190 durch Erzbischof Johann I.
(Erzbischof 1190, 15. Juli 1212) eingeweiht. Den Herren von Neumagen folgten um
1320 die Herren von Hunolstein als kurtrierische Lehensleute. Nach dem Aussterben dieses
Geschlechts wurde das Lehen 1498 zunächst an die Isenburger und 1553 an die
Sayn-Wittgensteiner weitergegeben. Der Versuch des Grafen von Sayn-Wittgenstein, 1567 die
Reformation einzuführen, scheiterte am Einschreiten des Trierer Erzbischofs Jakob III.
von Eltz (Kurfürst 7. April 1567, 4. Juni 1581).
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der Mosel nach Cochem 3 Von Cochem an der Mosel nach
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Archäologischer Rundweg
Der archäologische Rundweg in Neumagen-Dhron umfaßt die noch
sichtbaren Mauerreste des römischen Kastells und einige Nachbildungen römischer
Kunstdenkmäler. Zu den Meisterwerken römischer Bildhauerkunst gehört das Schulrelief, von dem sich ein Abguß im Neumagener Schulgebäude befindet. Zu sehen sind zwei Knaben, die sich gegenübersitzen und jeweils eine aufgeschlagene Buchrolle in den Händen halten. Zwischen den beiden Schülern sitzt der Lehrer, der sich dem Jungen auf der rechten Seite zuwendet. Von rechts kommt ein jüngerer Knabe herbei, die rechte Hand zum Gruß erhebend und in der linken Hand Schreibtafeln tragend. Mindestens ebenso berühmt ist das Neumagener Weinschiff. Die Nachbildung des Grabmals für einen begüterten Weinhändler bei der Peterskapelle ist eine Darstellung eines Kriegsschiffes und Frachtschiffes, das mit vier Fässern beladen ist. Die Besatzung des Schiffes besteht aus acht Personen. Während sechs von ihnen rudern, sitzen je einer im Bug und einer im Heck. An Bug und Heck wachsen Drachenköpfe heraus. Es gibt noch ein zweites Neumagener Schiff, das jedoch nicht vollständig erhalten ist. Weitere Reproduktionen römischer Kunstwerke sind unter anderem das Relief einer Pachtzahlung (an der Amtsverwaltung), die Darstellung einer Friseurszene vom Elternpaar-Pfeiler und ein Kopffragment vom Negotiator-Pfeiler. Heimatmuseum Im Heimatmuseum am Verkehrsamt sind weitere Abgüsse von Funden aus der
römischen Epoche ausgestellt. Darüber hinaus vermitteln verschiedene Geräte einen
Überblick über die geschichtliche Entwicklung des Weinbaus in Neumagen-Dhron und über
Bootsbau und Fischfang an der Mosel. Zu sehen sind auch Bauernstuben und
Winzerstuben. Pfarrkirche St. Maria Von dem 1190 eingeweihten Vorgängerbau der heutigen katholischen Pfarrkirche St. Maria sind noch die drei unteren Geschosse des romanischen Turms erhalten. 1607 wurde der Turm erhöht. Der Saalbau mit rundem Chorabschluß wurde in den Jahren 1792 und 1793 angebaut. Bei Renovierungsmaßnahmen wurde 1964 die barocke Inneneinrichtung neu geordnet. Einer der ehemaligen Seitenaltäre aus dem frühen 18. Jahrhundert dient heute als Tabernakelaltar, ein zweiter steht in der jetzigen Taufkapelle (ehemalige Sakristei). Den Seitenaltären zugehörig sind auch die Holzreliefs des hl. Johannes des Täufers und des hl. Sebastian. An den Wänden des Schiffes und in der Taufkapelle befinden sich verschiedene Bildwerke des 17. und 18. Jahrhunderts und eine spätgotische Holzskulptur der hl. Katharina (um 1500). Die Turmwand ziert das Vesperbild eines ehemaligen Wegekreuzes aus dem Jahre 1667. Auf der Empore ist ein Ölgemälde mit einer Ecce-Homo-Darstellung aus dem 18. Jahrhundert zu sehen. Die Kanzel stammt aus der Zeit um 1790. Grabmäler mit Bildnisfiguren des Vogtes Heinrich von Hunolstein ( 1485) und des Grafen Heinrich von Isenburg ( 1553) befinden sich in der Vorhalle und an der Außenmauer des Kirchturms. An der Außenwand der Westvorhalle ist ein Kreuzigungsrelief von 1545 eingemauert. Peterskapelle Die katholische Peterskapelle, wenig außerhalb des römischen
Mauerringes gelegen und umgeben von alten Bäumen, wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts
als Burgkapelle errichtet. Aus dieser Zeit stammt noch der gotische Chor mit dreiseitigem
Schluß, spitzbogigem Kreuzgewölbe und schönen Maßwerkfenstern. Das Schiff mit
spätgotischen Fenstern, einer hölzernen Vorhalle und einem Rundbogenportal wurde 1710
angebaut. Weitere sehenswerte Gebäude Neben den Adelshöfen Sayn-Wittgensteiner Hof (1791), einem zweigeschossigen Massivbau mit Ecklisenen und einem Sockel aus römischen Kalksteinquadern, und Warsberger Hof (um 1730), einem zweigeschossigen ehemaligen Weingut mit Flügeln und einem eingeschossigen Nebenbau, gibt es in Neumagen-Dhron auch eine Reihe gut erhaltener Bürgerhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Sehenswert ist auch die ehemalige Synagoge. Märtyrerkapelle Oberhalb von Neumagen-Dhron an der Einmündung eines Baches in die Mosel steht, umgeben von Weinbergen, eine Kapelle zu Ehren der Trierer Märtyrer. Sie wurde 1506 zur Erinnerung an das Sterben der Christen in Trier im Jahre 286 von Salentin von Isenburg und seiner Gattin Elisabeth von Hunolstein gestiftet. Der Legende nach soll das Blut der Ermordeten die Mosel bis auf Höhe der Kapelle rot gefärbt haben. Der heutige Bau stammt im wesentlichen aus dem 18. Jahrhundert. Wegekreuz Konstantinvision Auf der Konstantinhöhe bei Neumagen-Dhron soll sich der Legende nach im Jahre 312 Kaiser Konstantin eine Kreuzerscheinung und Vision Christi offenbart haben. Ihm wurde der Sieg über den in Rom herrschenden Rivalen, Kaiser Maxentius, vorausgesagt. Die Visionen und der Sieg haben Konstantin später veranlaßt, sich zum Christentum zu bekehren. An dieses Ereignis erinnert heute ein Wegekreuz. Tourismusangebote In der Umgebung von Neumagen-Dhron bestehen 21 örtliche Wanderwege von insgesamt 300 km Länge im Verbund mit den Orten Trittenheim, Minheim und Piesport. Sie sind durch weiße Zahlen auf grünem Grund markiert. Ein beliebtes Ausflugsziel und gleichzeitig ein idealer Ausgangspunkt für weitläufige Wanderungen ist der Ortsteil Papiermühle im Dhrontal. Radler können rechts der Mosel den Fahrradweg flussaufwärts in
Richtung Leiwen oder flussabwärts in Richtung Niederemmel und Wintrich benutzen.
Zwischen Trier und Bernkastel-Kues bestehen während der Saison immer wieder Möglichkeiten, eine kurze Schiffahrt oder eine längere Schiffsreise zu unternehmen. Von Mitte Mai bis 1. Oktober verkehren unter anderem jeden Dienstag Personenschiffe in beiden Richtungen. Von Neumagen-Dhron aus startet ein Fahrgastschiff gegen 11 Uhr in Richtung Trier und gegen 12 Uhr in Richtung Bernkastel-Kues (unverbindliche Angaben). Genaue Zeitangaben sind dem Fahrplan vor Ort zu entnehmen. Infos zur Moselschiffahrt: Schiffsanlegestellen der Moselschiffahrt bzw.
Schleusen zwischen Trier und Bernkastel-Kues: Leiwen | Trittenheim | Neumagen-Dhron | Piesport | Minheim | Schleuse Wintrich | Kesten | Brauneberg | Mülheim | Bernkastel-Kues. Die Weinfeste und Veranstaltungen in Neumagen-Dhron sind das Weinblütenfest am dritten Juniwochenende, Weinkirmes und Pfarrfest am dritten Augustwochenende, die fröhliche Weinstraße "Römerstraße" am vierten Wochenende im September (alle in Neumagen), das Frühlingsfest am dritten Aprilwochenende, die Weinkirmes am letzten Wochenende im Mai, das Weinstraßenfest "Metschert" Ende August/Anfang September (alle in Dhron) und die Weinkirmes am zweiten Maiwochenende im Ortsteil Papiermühle.
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