2.11a Festung Mont Royal bei Traben-Trarbach an der Mosel Burg Starkenburg | Burgruine Grevenburg | Traben-Trarbach Stadtplan Burgen Sonnenkönig Ludwig XIV Bilder Feriendorf Frankreich Plan Vauban Trabach Kröv Saarlouis Reil Flugplatz Besichtigung Königsberg Luxemburg Stadt Flughafen Arras Unterkunft Schloss Wincheringen Holland Aldegund Bernkastel-Kues Mittelmosel Koenigsberg Kalk Ediger-Eller Rundwanderweg Segelflugplatz Lazarett Römerstraße Koblenz Wehr Untermosel Briedel Kövenig Stuben Sebastien Rhein Bastionen Gaststätte Enkirch Fundamente Rathaus Backhäuser Briedern Keller Hornwerk |
2.11a Festung Mont Royal bei Traben-TrarbachAuf einer 200 Meter hohen Felszitadelle an der engsten Stelle der Moselschleife bei Traben-Trarbach liegt die 5 km lange Festungsruine Mont Royal. Zu ihren Füßen liegen gleich mehrere Moselorte in unmittelbarer Nähe wie Traben-Trarbach, Kövenig, Enkirch, Wolf und Kröv. Der Aufstieg ist von mehreren Seiten möglich. Von Traben-Trarbach aus führt der Festungs-Weg mit einer Länge von ca. 9 km und einer Höhendifferenz von etwa 150 m vom Brückenaufgang Traben am Moselufer aus zunächst über die Poststraße, die Kirchstraße und die Römerstraße. Knapp 200 m nach der Römerstraße biegt links der Weinbergsweg durch die Weinlagen "Königsberg" und "Würzgarten", der eine herrliche Aussicht auf Traben-Trarbach, Wolf, die Moselschlefe und die Ruine Grevenburg bietet, zum Sportflugplatz Mont Royal. Am Flugplatz beginnt der ca. 4 km lange Rundwanderweg durch die Ausgrabungen der ehemaligen Festung Mont Royal. Zur Besichtigung der unterirdischen Keller empfehlen sich geschlossenes Schuhwerk und das Mitnehmen einer Taschenlampe. Verläßt man den Festungsweg in Richtung Norden, so erreicht man nach wenigen Metern das Feriendorf Mont Royal, wo die Möglichkeit zur Einkehr besteht. Von Kröv aus führen mehrere Weinbergswege hinauf zum Feriendorf Mont Royal, von wo aus man den Rundwanderweg durch die Ausgrabungen ebenfalls beginnen kann. Das Feriendorf erreicht man auch über einen Wanderweg von dem Kröver Ortsteil Kövenig aus, gegenüber von Enkirch gelegen. Im Jahre 1687 erteilte der Sonnenkönig Ludwig XIV. nach einer örtlichen Besichtigung seines Ministers Louvois den Befehl zum Bau einer französischen Zwingburg, die das größte Festungswerk in Europa werden sollte. Die Anlage war dazu bestimmt, die von französischen Truppen besetzten Gebiete an der Mosel und im Rheinland zu kontrollieren, und sollte 22 000 Soldaten und 3000 Pferden Platz bieten. Außerdem war ein Lazarett für rund 1000 Verwundete und Kranke geplant. Der Sonnenkönig beabsichtigte darüber hinaus die Errichtung einer ganzen Stadt auf dem Hochplateau neben der Festung Mont Royal für die Etappenversorgung. Ein Stadtplan sah rechtwinklig sich schneidende Straßen, fünfzehn Baublöcke, eine Kirche, die sich an einer Marktseite zwischen dem Rathaus und dem Hauptquartier erheben sollte, sowie Schlacht- und Backhäuser vor. Die Stadt sollte Unterkunft für insgesamt 5000 Zivilpersonen bieten. Dieser Plan konnte jedoch nie fertiggestellt werden. Beim Bau der Festung Mont Royal wurden die Reste des im 16. Jahrhundert erwähnten, untergegangenen Ortes Falerich zerstört. Die Leitung des teuren Unternehmens lag in den Händen des berühmtesten Festungsbaumeisters Frankreichs, Sebastien Vauban. Er wurde mit Hilfe Millionen französischer Staatsmittel und deutscher Zwangsgelder finanziert. Zur Errichtung wurden bis zu 8000 Fronarbeiter verpflichtet. Als Baumaterial wurden unter anderem Steine der 1689 geschleiften Stadtmauer von Bernkastel-Kues verwendet. Der benötigte Kalk wurde aus Steinen gewonnen, die oberhalb von Wehr an der Obermosel gebrochen wurden. Das zum Kalkbrennen nötige Holz entnahm man dem Gemeindewald bei Wincheringen an der Obermosel, ca. 10 km westlich von Saarburg gelegen. Ihren Namen erhielt die Festung Mont Royal (Königsberg) zu Ehren des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Möglicherweise aber hieß die Erhebung bei Traben-Trarbach auch schon in früheren Zeiten Königsberg. Diese Bezeichnung würde mit der Tatsache im Einklang stehen, daß Traben einstmals Königsgut war und die Bergfläche später noch herrschaftlicher Besitz war. Bereits 1690 hatte die noch im Bau befindliche Festung Mont Royal unter dem Befehlshaber Graf de Montal eine Kampfbesetzung von 14 Regimentern mit knapp 8500 Soldaten und 155 Geschützen. Außerdem lagerten dort zu diesem Zeitpunkt Riesenvorräte, darunter etwa 2000 Fuder Wein. Wenige hundert Meter von diesen Festungskellern entfernt befinden sich heute die modernen, unterirdischen Keller der Langguthschen Weinkellereien. Die Gesamtanlage Mont Royal hatte 1690 eine Größe, gegenüber der die französischen Stützpunkte Saarlouis und Luxemburg das Nachsehen hatten. Fertiggestellt waren bis dahin die Bastionen, ein Teil der Kasernen, das Zeughaus, eine zweigeschossige Anlage mit zwei Binnenhöfen, die Wasserleitung, drei Pulvermagazine und diverse andere Magazine, 20 Privathäuser, einige Schlacht- und Backhäuser, sowie über ein Dutzend Straßen und Plätze. Lange sollte Frankreich jedoch keine Freude an seiner Festung haben.
Schon im Laufe der Kriegsjahre wurde die Zweckmäßigkeit der kostspieligen Anlage in
Zweifel gezogen und auf die Dauer war Mont Royal, 100 km tief im Rheinland gelegen, gegen
die anderen europäischen Mächte nicht zu halten. Zwar versuchten England und Holland die
Festung unzerstört einzuhandeln; dies wurde ihnen aber von Frankreich nicht gegönnt.
Nach dem Friede von Rijswijck 1697, 10 Jahre nach Baubeginn,
ließ Ludwig XIV. Mont Royal schleifen. Die Franzosen mußten die Mosel räumen, bekamen
aber im Gegenzug dafür die Stadt Straßburg. Laut Überlieferung sollen einige Häuser in
Traben-Trarbach, Reil, Pünderich
und Cochem mit den gesprengten
Teilen der ehemaligen Festung erbaut worden sein.
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In den Jahren 1929 bis 1938 wurden von der Festung Mont Royal Teile der
Bastionen und Keller und die Fundamente des Zeughauses weitgehend wieder freigelegt. Die
fünfseitige Festung war von fünf Bastionen mit tiefen Gräben und Kasematten umgeben.
Sie besaß zwei Tore (Luxemburger und Trabener Tor), zwei Tüme zum Flankenschutz, ein
vorgelagertes großes Hornwerk an der Südseite und drei kleinere Hornwerke an der
Nordseite. Die Besichtigung der Ausgrabungen ist möglich. Führungen von Gruppen bis maximal 25 Personen dauern ca. zwei Stunden. Pläne und Bilder zur Festung sind im Mittelmoselmuseum in Traben-Trarbach zu sehen. Auf dem Hochplateau der ehemaligen Festung befindet sich auch der "Flughafen Mont Royal" mit Einkehrmöglichkeit. Hier kann man, wenn man Glück hat, bei einer Rast die Starts der Segelflugzeuge beobachten. In der Gaststätte am Segelflugplatz ist auch ein Plan der Festungsanlage erhältlich. Burg Starkenburg | Burgruine Grevenburg | Traben-Trarbach Infos zur Moselschiffahrt:
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